Koralmbahn

999
Tage

bis zur Eröffnung

Die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt biegt in die Zielgerade ein: Am 14. Dezember 2025 geht die Hochleistungsstrecke zur Gänze in Betrieb. Damit wird das 5,9 Milliarden Euro schwere Projekt nach drei Jahrzehnten fertiggestellt. Ein Überblick, Stand 17. September 2025.

Von Marie Miedl-Rissner und Jonas Binder

Der Countdown für die Koralmbahn, und damit das größte Infrastrukturprojekt der Zweiten Republik, läuft. Noch heuer wird der erste Zug mit Passagieren über die Strecke rollen. 41 Minuten auf direktem Wege von Graz nach Klagenfurt (ohne Zwischenstopps) sind dann kein Zukunftsdenken mehr, sondern Realität. Bis es aber so weit ist, gibt es noch einiges zu tun.

Obwohl die Strecke baulich seit November 2024 fertiggestellt ist und die 280 Test- und Messfahrten mit Personen- und Güterzügen seit Mitte Juni 2025 abgeschlossen sind, ist der Terminplan für die letzten Tage und Wochen dicht getaktet. Sie stehen im Zeichen der Sicherheit. Üben und Einschulen lautet hier die Devise. Ein besonderer Fokus liegt dabei am Koralmtunnel und der Unterflurtrasse in Feldkirchen bei Graz.

Nach 30 Jahren Projektdauer und 5,9 Milliarden Euro Budget ist es bald so weit.

Von Graz nach Klagenfurt (oder umgekehrt) in 41 Minuten.

Auf 130 Kilometern zweispuriger, elektrifizierter Schienenstrecke.

Über 100 Brücken* und durch zwölf Tunnelbauwerke.

*Zahl umfasst Eisenbahnbrücken, Wasserdurchlässe, aber auch im Zuge des Projektes errichtete Straßenbrücken

Während im Personenverkehr alles auf den 14. Dezember blickt, wird die Strecke bereits vorab regulär befahren. Der Güterverkehr soll bereits zwischen Ende Oktober und Anfang November auf Schiene sein. Auch auf behördlicher Seite muss sich aber noch einiges tun. Denn: Die Betriebsbewilligung für die Koralmbahn ist noch ausständig. Bei den ÖBB rechnet man damit, Stand Anfang September 2025, in ein bis zwei Monaten.

Ein Jahr vor Eröffnung: Sonderreporter Michael Großschädl hat im Dezember 2024 die wirklich wichtigen Koralmbahn-Fragen gestellt

Die Bahnstrecke und das „Bigger Picture“

Bereits 1995 starteten die Detailplanungen für die Koralmbahn, für die nicht nur fast 50 Tunnelkilometer errichtet und 15 Haltepunkte (inklusive ein Güterbahnhof) entlang der neuen Hochleistungsstrecke neu- oder umgebaut wurden. Mit der Einbindung der Kärntner Zubringerstrecken Lavanttalbahn ab Wolfsberg und Bleiburger Schleife sowie des steirischen Südbahn-Abschnitts zwischen Feldkirchen und Werndorf lassen sich 25 Bahnhöfe und Haltestellen dem Projektgebiet zuordnen.

Das 30-Jahres-Vorhaben Koralmbahn ist indes, wie auch der noch laufende Semmering-Basistunnel-Bau, Teil eines größeren Ganzen: des 13-Milliarden-Euro-Projekts neue Südstrecke und ein Mosaikstein im europäischen „Bigger Picture“, also Gesamtbild: dem Baltisch-Adriatischen Schienenkorridor zwischen Ostsee und Adria. Ein Überblick, vom Großen ins Kleine.

Von der Ostsee zur Adria Die Europäische Union hat elf Bahnkorridore quer über den Kontinent definiert, mit deren Ausbau die Wettbewerbsfähigkeit des Güterverkehrs auf der Schiene gesteigert werden soll. Einer davon ist der Baltisch-Adriatische Korridor, der von Danzig bzw. Stettin durch  Polen, Tschechien, die Slowakei, Österreich und Slowenien bzw. Italien  bis nach Triest/Koper und Bologna/Ravenna verläuft.

Neue SüdstreckeDas ÖBB-Großprojekt neue Südstrecke von der tschechischen bis zur italienischen Grenze ist Teil dieses von der EU forcierten und mitfinanzierten Baltisch-Adriatischen Korridors. Bis zum Jahr 2030 werden 200 Kilometer Bahnlinie in  Österreich  modernisiert und 170 Kilometer neu gebaut. Hinzu kommen noch rund 90 modernisierte Bahnhöfe und -haltestellen sowie 18 neu errichtete Haltepunkte.

Semmering-BasistunnelAuf der Südstrecke, konkret im steirisch-niederösterreichischen Grenzgebiet, liegt auch der 27,3 Kilometer lange Semmering-Basistunnel. 2012 erfolgte der Spatenstich des 4,2-Milliarden-Euro-Bauvorhabens, 2030 soll der erste Zug hindurchbrausen. Die Grabungsarbeiten sind seit 2024 abgeschlossen. Der Tunnel ersetzt die 1854 eröffnete kurvenreiche wie auch steile Ghega-Strecke über den Semmering und bringt deutliche Zeitersparnisse.

Koralmbahn Bereits im Dezember 2025 wird hingegen die 130 Kilometer lange Koralmstrecke mit ihrem Herzstück, dem 32,9 Kilometer langen Koralmtunnel, zwischen der  Steiermark  und  Kärnten  eröffnet. 14 Bahnhöfe bzw. Haltestellen sowie ein Güterbahnhof liegen direkt an der Hochleistungsstrecke, die für Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h ausgelegt ist. Fährt man von Wien nach Klagenfurt, verringert sich die Fahrzeit gemeinsam mit dem Semmering-Basistunnel um 1 Stunde und 20 Minuten auf 2 Stunden und 40 Minuten.

Graz HauptbahnhofVom Grazer Hauptbahnhof reist man künftig auf der Nonstop-Verbindung in 41 Minuten nach Klagenfurt (und umgekehrt). Auf der Verbindung mit Zwischenhalten an den Bahnhöfen Weststeiermark und St. Paul im Lavanttal ist man länger unterwegs.

Flughafen, leider neinObwohl die Koralmbahn unterirdisch direkt am Flughafen Graz vorbeifährt, wird sie dort in nächster Zeit nicht Halt machen. Somit heißt es: Am Grazer Hauptbahnhof oder Bahnhof Weststeiermark umsteigen und von dort (zurück) Richtung Flughafen zur bestehenden Haltestelle an der Südbahnstrecke. Von dieser ist der Flughafen über eine etwa 300 Meter lange, überdachte Gehstrecke erreichbar. Die Flughafen-Schleife der Koralmbahn hat aber zumindest die Grundvoraussetzung für einen unterirdischen Bahnhof geschaffen.

Güterterminal/Cargo Center GrazDas Güterterminal Süd (Cargo Center Graz) in Werndorf, ein Fracht-Umschlagplatz zwischen der Schiene (via Südbahnstrecke, z. B. von den Adriahäfen Koper und Triest) und Straße, wurde mit einem Güterbahnhof in Wundschuh an die Koralmbahn angebunden. Etwas südlich davon liegt ein ÖBB-Instandhaltungsstützpunkt mit Rettungszug.

Bahnhof WeststeiermarkVor dem Ostportal des Koralmtunnels entstand in der Gemeinde Groß St. Florian mit dem Bahnhof Weststeiermark der größte neue Haltepunkt zwischen Graz und Klagenfurt mit vier Bahnsteigen und neun Gleisen sowie 450 Park&Ride-Parkplätzen. Der Mobilitätsknoten verknüpft die Koralmbahn mit der steirischen Westbahn (ehemalige GKB-Strecke) Richtung Wies-Eibiswald. Von hier braucht man nur 18 Minuten nach Graz.

Bahnhof St. Paul im LavanttalDer Bahnhof am westlichen Koralmtunnel-Portal hat wie sein Gegenstück in der Weststeiermark eine besondere Bedeutung für die Region, die durch ihn an den Fernverkehr angebunden wird. Mit Busterminals, Rad-Stellplätzen, Park&Ride-Plätzen und E-Ladestationen ist er eine moderne Mobilitätsdrehscheibe, inklusive ÖBB-Instandhaltungsstützpunkt und Rettungszug. In 22 Minuten wird Klagenfurt erreicht.

Bahnhof Kühnsdorf-Klopeiner SeeNeu errichteter Bahnhof mit zwei Bahnsteigen in der Gemeinde Eberndorf. Der Bahnhof fungiert auch als Mobilitätsdrehscheibe samt Mobilitätsbüro für die Region. In durchschnittlich zehn Minuten kann der Klagenfurter Hauptbahnhof erreicht werden.

Klagenfurt HauptbahnhofDer zweite Start- bzw. Endpunkt der Koralmbahn mit sieben Bahnsteigen ist an internationale sowie regionale Züge und Busse angebunden.

ZubringerstreckenSeitens der ÖBB betont man die Bedeutung der Lavanttalbahn ab Wolfsberg (vier Haltepunkte) und der Bleiburger Schleife (drei Haltepunkte) für das Kärntner Bahnnetz und zählt beide Strecken somit zum Gesamtprojekt Koralmbahn. Von Wolfsberg aus erreicht man so in 40 Minuten Klagenfurt und in 59 Minuten Graz.

Von der Ostsee zur Adria Die Europäische Union hat elf Bahnkorridore quer über den Kontinent definiert, mit deren Ausbau die Wettbewerbsfähigkeit des Güterverkehrs auf der Schiene gesteigert werden soll. Einer davon ist der Baltisch-Adriatische Korridor, der von Danzig bzw. Stettin durch  Polen, Tschechien, die Slowakei, Österreich und Slowenien bzw. Italien  bis nach Triest/Koper und Bologna/Ravenna verläuft.

Neue SüdstreckeDas ÖBB-Großprojekt neue Südstrecke von der tschechischen bis zur italienischen Grenze ist Teil dieses von der EU forcierten und mitfinanzierten Baltisch-Adriatischen Korridors. Bis zum Jahr 2030 werden 200 Kilometer Bahnlinie in  Österreich  modernisiert und 170 Kilometer neu gebaut. Hinzu kommen noch rund 90 modernisierte Bahnhöfe und -haltestellen sowie 18 neu errichtete Haltepunkte.

Semmering-BasistunnelAuf der Südstrecke, konkret im steirisch-niederösterreichischen Grenzgebiet, liegt auch der 27,3 Kilometer lange Semmering-Basistunnel. 2012 erfolgte der Spatenstich des 4,2-Milliarden-Euro-Bauvorhabens, 2030 soll der erste Zug hindurchbrausen. Die Grabungsarbeiten sind seit 2024 abgeschlossen. Der Tunnel ersetzt die 1854 eröffnete kurvenreiche wie auch steile Ghega-Strecke über den Semmering und bringt deutliche Zeitersparnisse.

Koralmbahn Bereits im Dezember 2025 wird hingegen die 130 Kilometer lange Koralmstrecke mit ihrem Herzstück, dem 32,9 Kilometer langen Koralmtunnel, zwischen der  Steiermark  und  Kärnten  eröffnet. 14 Bahnhöfe bzw. Haltestellen sowie ein Güterbahnhof liegen direkt an der Hochleistungsstrecke, die für Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h ausgelegt ist. Fährt man von Wien nach Klagenfurt, verringert sich die Fahrzeit gemeinsam mit dem Semmering-Basistunnel um 1 Stunde und 20 Minuten auf 2 Stunden und 40 Minuten.

Graz HauptbahnhofVom Grazer Hauptbahnhof reist man künftig auf der Nonstop-Verbindung in 41 Minuten nach Klagenfurt (und umgekehrt). Auf der Verbindung mit Zwischenhalten an den Bahnhöfen Weststeiermark und St. Paul im Lavanttal ist man länger unterwegs.

Flughafen, leider neinObwohl die Koralmbahn unterirdisch direkt am Flughafen Graz vorbeifährt, wird sie dort in nächster Zeit nicht Halt machen. Somit heißt es: Am Grazer Hauptbahnhof oder Bahnhof Weststeiermark umsteigen und von dort (zurück) Richtung Flughafen zur bestehenden Haltestelle an der Südbahnstrecke. Von dieser ist der Flughafen über eine etwa 300 Meter lange, überdachte Gehstrecke erreichbar. Die Flughafen-Schleife der Koralmbahn hat aber zumindest die Grundvoraussetzung für einen unterirdischen Bahnhof geschaffen.

Güterterminal/Cargo Center GrazDas Güterterminal Süd (Cargo Center Graz) in Werndorf, ein Fracht-Umschlagplatz zwischen der Schiene (via Südbahnstrecke, z. B. von den Adriahäfen Koper und Triest) und Straße, wurde mit einem Güterbahnhof in Wundschuh an die Koralmbahn angebunden. Etwas südlich davon liegt ein ÖBB-Instandhaltungsstützpunkt mit Rettungszug.

Bahnhof WeststeiermarkVor dem Ostportal des Koralmtunnels entstand in der Gemeinde Groß St. Florian mit dem Bahnhof Weststeiermark der größte neue Haltepunkt zwischen Graz und Klagenfurt mit vier Bahnsteigen und neun Gleisen sowie 450 Park&Ride-Parkplätzen. Der Mobilitätsknoten verknüpft die Koralmbahn mit der steirischen Westbahn (ehemalige GKB-Strecke) Richtung Wies-Eibiswald. Von hier braucht man nur 18 Minuten nach Graz.

Bahnhof St. Paul im LavanttalDer Bahnhof am westlichen Koralmtunnel-Portal hat wie sein Gegenstück in der Weststeiermark eine besondere Bedeutung für die Region, die durch ihn an den Fernverkehr angebunden wird. Mit Busterminals, Rad-Stellplätzen, Park&Ride-Plätzen und E-Ladestationen ist er eine moderne Mobilitätsdrehscheibe, inklusive ÖBB-Instandhaltungsstützpunkt und Rettungszug. In 22 Minuten wird Klagenfurt erreicht.

Bahnhof Kühnsdorf-Klopeiner SeeNeu errichteter Bahnhof mit zwei Bahnsteigen in der Gemeinde Eberndorf. Der Bahnhof fungiert auch als Mobilitätsdrehscheibe samt Mobilitätsbüro für die Region. In durchschnittlich zehn Minuten kann der Klagenfurter Hauptbahnhof erreicht werden.

Klagenfurt HauptbahnhofDer zweite Start- bzw. Endpunkt der Koralmbahn mit sieben Bahnsteigen ist an internationale sowie regionale Züge und Busse angebunden.

ZubringerstreckenSeitens der ÖBB betont man die Bedeutung der Lavanttalbahn ab Wolfsberg (vier Haltepunkte) und der Bleiburger Schleife (drei Haltepunkte) für das Kärntner Bahnnetz und zählt beide Strecken somit zum Gesamtprojekt Koralmbahn. Von Wolfsberg aus erreicht man so in 40 Minuten Klagenfurt und in 59 Minuten Graz.

Der Koralmtunnel

Er ist das Herzstück der Koralmbahn: Der 32,9 Kilometer lange Koralmtunnel besteht aus zwei eingleisigen Röhren mit einem Durchmesser von je zehn Metern, die in einem Abstand von 25 bis 50 Metern nebeneinander durch das Gestein der Koralpe geschlagen wurden. Zum Einsatz kamen dabei drei Tunnelbohrmaschinen, die selbst eine Länge von rund 200 Metern und einen Durchmesser von zehn Metern haben. Der Tunnel führt vom Ostportal bei Deutschlandsberg (konkret im Gemeindegebiet von Frauental an der Laßnitz) durch den Gebirgszug zum Westportal, das gerade noch in der Gemeinde St. Andrä, aber unmittelbar neben dem Bahnhof St. Paul im Lavanttal, liegt.

Trotz intensiver Sicherheitsmaßnahmen, Vorschriften und Schulungen kam es bei den Bauarbeiten zu einigen tragischen Unfällen. So wurden im Laufe der Jahre mehrere Arbeiter und Techniker schwer verletzt. Der schlimmste Fall ereignete sich im Mai 2019: Damals wurde ein Arbeiter im Tunnel von einer Arbeitslokomotive erfasst und verstarb noch im Stollen.

Nach dem Bahnhof Weststeiermark taucht die Koralmstrecke in der Gemeinde Frauental an der Laßnitz in den Berg ab.

Erkundungstunnel Leibenfeld

Durch den Schacht Leibenfeld wurden Bohrerteile in den Tunnel gebracht.

Inmitten des Tunnels wurde eine rund ein Kilometer lange Nothaltestelle errichtet. Sie ist Teil des umfassenden Sicherheitskonzepts, zu dem u. a. auch zwei Rettungszüge gehören.

Die beiden eingleisigen Röhren sind in Abständen von 500 Metern mit Querschlägen verbunden.

Erkundungstunnel Paierdorf

Erkundungsschacht Paierdorf

Gerade noch im Gemeindegebiet von St. Andrä, kurz vor dem Bahnhof St. Paul im Lavanttal, tritt die Bahnstrecke in Kärnten wieder aus dem Berg hervor.

Etwa sechs Millionen Kubikmeter Material wurden beim Tunnelbau aus dem Berg gebrochen – das ist mehr als das zweifache Volumen der Cheops-Pyramide, der höchsten Pyramide der Welt. Rund vier Millionen Kubikmeter Material wurden wiederverwendet – etwa als Schüttmaterial für Lärmschutzwälle oder Bahndämme.

Nach dem finalen Tunneldurchschlag 2020 konnten 2022 die Rohbauten abgeschlossen werden. Nach Verlegung der komplexen Bahntechnik und Installation der Gleise durchquerte am 12. Juni 2023 erstmals ein Personenzug den Koralmtunnel.

Das Sicherheitskonzept für den Bahnverkehr ist auch abgesehen von den beiden Rettungszügen und der Nothaltestelle umfassend: „Jedes Fahrzeug, das in den Tunnel hineinfährt, wird auf eventuelle Schäden elektronisch total durchgescannt, ob die Anhängerkupplungen und die Räder in Ordnung sind oder ob irgendwas schleift“, sagt ÖBB-Projektleiter Klaus Schneider.

Über die Querschläge zwischen den beiden Tunnelröhren können sich Passagiere im Ernstfall in die andere, sichere Röhre retten. Zudem ist der Tunnel aus mehreren Quellen mit Strom versorgt. Fällt das Netz in der Steiermark aus, kann Kärnten die gesamte Versorgung übernehmen – und umgekehrt. Sollte es zu einem Ausfall in beiden Bundesländern kommen, übernimmt eine Notstromversorgung, ähnlich wie bei einem Krankenhaus.

Die Meilensteine der Koralmbahn

Rund drei Jahrzehnte dauerte es vom Start der Detailplanungen bis zur Fertigstellung der Bahnstrecke zwischen Graz und Klagenfurt. Für den Personenverkehr fehlte es 100 Tage vor der Verkehrsfreigabe noch an einem der wichtigsten nach außen sichtbaren Puzzlestücke: dem konkreten Fahrplan, auch wenn bereits ein paar beispielhafte Fahrzeiten im Fernverkehr öffentlich geworden waren. Mit der ÖBB-Fahrplanpräsentation am 16. September wurde dann bekannt: Insgesamt 29 Verbindungen zwischen den beiden Landeshauptstädten wird es täglich geben, darunter neun 41-minütige Nonstop-Verbindungen ohne Zwischenhalte. Ein Überblick über die bereits abgeschlossenen Meilensteine der Koralmbahn.

1995

Mit der ersten Planungsverordnung des Verkehrsministeriums begannen die Detailplanungen.

1998

Startschuss für die behördlichen Verfahren (darunter die Umwelt-
verträglichkeitsprüfung) sowie Beginn des Bestandsausbaus Graz–Werndorf.

2000

Festlegung des Trassenverlaufs.

2004

Baubeginn der Erkundungstunnel für den Koralmtunnel. Unterzeichnung des Vertrags über die Mitfinanzierung der Länder Kärnten und Steiermark bei der Bahnstrecke.

2006

Baubeginn erster Neubauabschnitte (Weitendorf–Wettmannstätten).

2007

Inbetriebnahme erster Abschnitte (Graz–Werndorf, Klagenfurt–Althofen).

2008

Baubeginn des Koralmtunnels sowie auch des Bahnhofs St. Paul im Lavanttal.

2010

Ende der Behördenverfahren.

2011

Inbetriebnahme des Abschnitts Werndorf–Wettmannstätten.

2015

Baubeginn der Tunnelkette Granitztal im Abschnitt St. Andrä–Aich. Mit rund sechs Kilometern ist sie das zweitlängste Tunnelsystem der Bahnstrecke.

2017

Baustart für den Bahnhof Weststeiermark in Groß St. Florian.

2018

Erster Tunneldurchschlag im Koralmtunnel zwischen Kärnten und der Steiermark (Südröhre).

2020

Finaler Tunneldurchschlag (Nordröhre) und Beginn der technischen Ausrüstung des Koralmtunnels sowie Baubeginn des Flughafenasts im letzten Abschnitt Graz–Weitendorf.

2022

Start für den zweigleisigen Ausbau der Jauntalbrücke über die Drau.

2023

Teilinbetriebnahme der Kärntner Seite der Koralmbahn inklusive modernisierter Lavanttalbahn und Bleiburger Schleife.

2025

Gesamt-Fertigstellung der Koralmstrecke mit Eröffnung am 14. Dezember.

1995

Mit der ersten Planungsverordnung des Verkehrsministeriums begannen die Detailplanungen.

1998

Startschuss für die behördlichen Verfahren (darunter die Umwelt-
verträglichkeitsprüfung) sowie Beginn des Bestandsausbaus Graz–Werndorf.

2000

Festlegung des Trassenverlaufs.

2004

Baubeginn der Erkundungstunnel für den Koralmtunnel. Unterzeichnung des Vertrags über die Mitfinanzierung der Länder Kärnten und Steiermark bei der Bahnstrecke.

2006

Baubeginn erster Neubauabschnitte (Weitendorf–Wettmannstätten).

2007

Inbetriebnahme erster Abschnitte (Graz–Werndorf, Klagenfurt–Althofen).

2008

Baubeginn des Koralmtunnels sowie auch des Bahnhofs St. Paul im Lavanttal.

2010

Ende der Behördenverfahren.

2011

Inbetriebnahme des Abschnitts Werndorf–Wettmannstätten.

2015

Baubeginn der Tunnelkette Granitztal im Abschnitt St. Andrä–Aich. Mit rund sechs Kilometern ist sie das zweitlängste Tunnelsystem der Bahnstrecke.

2017

Baustart für den Bahnhof Weststeiermark in Groß St. Florian.

2018

Erster Tunneldurchschlag im Koralmtunnel zwischen Kärnten und der Steiermark (Südröhre).

2020

Finaler Tunneldurchschlag (Nordröhre) und Beginn der technischen Ausrüstung des Koralmtunnels sowie Baubeginn des Flughafenasts im letzten Abschnitt Graz–Weitendorf.

2022

Start für den zweigleisigen Ausbau der Jauntalbrücke über die Drau.

2023

Teilinbetriebnahme der Kärntner Seite der Koralmbahn inklusive modernisierter Lavanttalbahn und Bleiburger Schleife.

2025

Gesamt-Fertigstellung der Koralmstrecke mit Eröffnung am 14. Dezember.

Letzte Schritte: Üben für den Ernstfall

Damit für den Ernstfall alle wissen, was zu tun ist, wird in den Wochen vor der Eröffnung am 14. Dezember nun noch fleißig geübt. In die Trainings sind auch die Einsatzorganisationen fest eingebunden. Bei den Übungen wird es dabei nicht wenig spektakulär. Stehen doch etwa Drohnenflüge durch den Koralmtunnel auf dem Plan. So soll in Zukunft, im Fall eines Unfalls oder einer Störung, ein Lagebild entstehen und Echtzeitbilder an die Einsatzleitung liefern.

Welche Szenarien genau geübt werden, legen die Einsatzkräfte selbst fest. Immerhin sind sie es, die im Ernstfall an vorderster Front stehen. Die Szenarien reichen von einem steckengebliebenen Zug, der evakuiert werden muss, bis hin zu Brandfällen auf freier Strecke.

Fest eingeplant sind auch noch Rettungszug-Testfahrten. Mit den sogenannten ÖBB-Servicejets kann im Ernstfall ein doppelter Railjet abgeschleppt werden. Zudem haben sie 40.000 Liter Löschwasser an Bord, sind mit einem Belüftungssystem ausgestattet und bieten für den Fall einer Evakuierung Platz für 300 Personen.

Schulung auch für 800 Lokführer

Neben den Übungen der Einsatzkräfte wollen auch die 800 Lokführerinnen und Lokführer auf die neue Strecke geschult werden. Mehr als 100.000 Kilometer werden sie in den 100 Tagen bis zur Streckenfreigabe durch die Übungsfahrten zurücklegen. „Wir fahren damit noch dreimal um die Welt“, sagt ÖBB-Projektleiter Schneider. Die Lokführer müssen nicht nur lernen, wo sich Weichen befinden, sondern auch das Fahren unter einem neuen System.

Denn entlang der Koralmbahnstrecke gibt es keine Signale mehr. Stattdessen bekommen die Lokführerinnen und Lokführer wichtige Informationen direkt auf einen Bildschirm im Zug geliefert. Zudem muss das Personal, das für die Erhaltung der Anlagen zuständig ist, angelernt werden, damit die Strecke zukünftig in gutem Zustand bleibt.

Angst, dass noch etwas schiefgeht, hat man bei den ÖBB nicht. „Meine Unruhe wird zunehmend weniger. Man kann vor dem Ziel zwar nochmal stolpern, aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering geworden“, meint Schneider. Am 12. Dezember steigt dann ein großes Fest zur Einweihung der Strecke.

Quellen: ÖBB, Verkehrsministerium, Kleine Zeitung

Fotos: ÖBB/Wolfgang Werner, ÖBB/Franz Georg Pikl, KLZ/Markus Traussnig

Videos: KLZ/Manuel Hanschitz, APA, KLZ/Markus Traussnig

Geodaten (Karte): ÖBB, OpenStreetMap Contributors, Flourish, Europäische Kommission/5th Baltic-Adriatic Corridor Work Plan, OpenDataSoft/EuroGeographics

Animation Koralm-Logo: Elias Huber

Countdown: Florian Schubert, Jonas Binder

Illustrationen: Kleine Zeitung, APA, Adobe Stock