Von Chatrooms und Nachtschichten im fensterlosen Kammerl über SMS-Newsletter und hyperlokale Service-Inhalte bis hin zu Videos direkt aus den Regionen, Podcasts, TikTok-Reels und interaktiven Grafiken: Reisen Sie mit uns durch 30 Jahre Digitalgeschichte der Kleinen Zeitung!
Happy 30th Online-Birthday, Kleine Zeitung! Am 28. November 2025 feiern wir drei Jahrzehnte Internet-Abenteuer. Zwei Jahre bevor wir 1995 online gegangen sind, hat Microsoft-Gründer Bill Gates noch lässig behauptet: „Das Internet ist nur ein Hype.“ Zum Glück haben wir nicht auf ihn gehört.
Seither ist viel geschehen. Heute betreiben wir nicht nur eine Website, sondern ein ganzes digitales Universum. Aber sehen Sie selbst: Kommen Sie mit auf eine kleine Zeitreise durch 30 Jahre Online-Geschichte – von 1995 bis heute.
Doch damit wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, mittlerweile täglich von 5.30 bis 23 Uhr – und bei wichtigen Ereignissen auch darüber hinaus – verlässlich informieren können, waren auch davor schon Meilensteine des digitalen Innovationsgeists nötig. Beginnend zumindest im Jahr 1969, das nicht nur die erste bemannte Mondlandung markiert: Zwischen zwei Computern der Universitäten Kalifornien und Stanford (SRI) wird erstmals ein Signal über das sogenannte Arpanet übertragen, den Vorläufer des Internets.
Mit der Erfindung des World Wide Web (1989) am Schweizer Forschungszentrum CERN wird das Internet dann auch für Allgemeinheit nutzbar. Dokumente – die Websites – können über Links miteinander verbunden werden. Diese Art der Navigation bildet die Basis für die heutigen Webbrowser und Suchmaschinen.
1995
In Österreich wagt die Kleine Zeitung, seit der Gründung 1904 als gedruckte Tageszeitung zu lesen, am 28. November 1995 den Schritt ins World Wide Web. In den USA geht im selben Jahr der digitale Marktplatz eBay online – und ein Internetportal namens Amazon verkauft sein erstes Buch über das Netz.
Die 90er-Jahre revolutionieren nicht nur die globale Kommunikation. Die politische Landkarte Europas verändert sich nach dem Ende des Kalten Krieges radikal, die Staaten Europas rücken in einem großen Binnenmarkt zusammen und am Ende der Dekade herrscht die Vorstellung vor, dass die liberale Demokratie die Staatsform für alle Nationen auf der Erde sein werde.
Chatrooms und nächtliche Digitaldienste
Die Kleine Zeitung baut ihr zunächst rudimentäres Online-Angebot in diesen Jahren sukzessive aus: Eine Kinodatenbank wird bald ebenso angeboten wie Webmail-Postfächer oder ein MP3-Musikdownload-Service. In Chatrooms können sich Online-Besucher untereinander austauschen. Ab 1997 werden auch Prominente und Expertinnen in die Online-Redaktion eingeladen, um mit Usern „in Echtzeit“ zu chatten und ihre Fragen zu beantworten.
Herbert Prohaska (rechts), 1997 Trainer der Fußball-Nationalmannschaft, und Redakteur Rainer Seebacher chatten mit den Kleine-Usern
Herbert Prohaska (rechts), 1997 Trainer der Fußball-Nationalmannschaft, und Redakteur Rainer Seebacher chatten mit den Kleine-Usern
Die erste echte Online-Redaktion der Kleinen Zeitung nimmt 1998 ihren Dienst auf, zuvor waren einfach die Artikel der gedruckten Zeitung online gestellt worden. Nun sollten zusätzliche Inhalte her, geschrieben von einer Handvoll Redakteurinnen und Redakteuren in einem fensterlosen Kammerl. Etwa über die Olympischen Winterspielen in Nagano, Japan.
Schon damals war klar: Redaktionsschluss war einmal. Während DIE Redaktion (1998 war damit noch die Printredaktion gemeint) schlummerte, griffen wir Onliner nachts in die Tasten.
Gleichzeitig prägen die Loveparade und Technoclubs das Nachtleben und die Jugendkultur in den Großstädten; die Popkultur verbindet mit dem Aufkommen des Fernsehsenders MTV die Menschen auf der ganzen Welt. Lifestyle-Trends werden geboren und gehen wieder unter; der Grunge-Look mit flanelligen Hemden, Jeans und Doc Martens wird dank Bands wie Nirvana weltbekannt.
Im Jahr 1998 wird Google gegründet. Die Suchmaschine wird schnell beliebt, weil sie per Algorithmus bewertet, wie oft und wie gut andere Seiten auf eine Website verlinken. Heute ist Google die meistbesuchte Website im Internet.
Musikpiraterie
Die Musikfans beschränken sich nicht nur auf das Schauen von MTV. Statt CDs zu kaufen, werden ab 1999 über die Online-Tauschbörse Napster massenhaft MP3-Dateien illegal im Netz geteilt. Eine Zäsur für die Musikbranche.
Dotcom-Blase
Das Web wird immer populärer, viele Menschen und Unternehmen investieren hohe Summen in junge Internetfirmen. Die Aktienkurse dieser Firmen steigen stark an, viele sind völlig überbewertet. 2000 platzt die Blase dann und viele Firmen scheitern.
Als am 11. September 2001 in den USA die islamistischen Terroranschläge mit entführten Flugzeugen auf das World Trade Center und das Pentagon verübt werden, ist das Internet längst eine wichtige Informationsquelle – auch wenn das erste Smartphone für den Massenmarkt noch Zukunftsmusik ist.
Es war der ultimative Ernstfall nach den ersten neun Monaten in meinem Beruf. Während surreal wirkende Live-Bilder aus New York über das Röhren-TV-Gerät flimmerten, bestückten wir als Team unsere Homepage im Eiltempo mit den neuesten Erkenntnissen und Entwicklungen.
Nach der Jahrtausendwende beginnt das Social-Media-Zeitalter. Als 2004 Facebook gegründet wird, existieren bereits mehrere soziale Netzwerke mit Funktionen wie Profilseiten, Freundeslisten und Nachrichten: 1997 war etwa Six Degrees gegründet worden, 2002 folgte Friendster und 2003 Myspace.
Community-Inhalte und Angebote für das Mobiltelefon
Es ist auch die Anfangszeit von Wikipedia. Die 2001 gegründete, kostenlose und gemeinschaftlich erstellte Online-Enzyklopädie umfasst heute mehr als 60 Millionen Artikel in über 300 Sprachen.
Nachdem auf dem Mobiltelefon – mit Tasten!, Verkaufsschlager ist das Nokia 3310 – noch Telefonie und SMS-Versand die meistgenutzten Funktionen sind, schnürt die Kleine Zeitung die ersten Angebote für Handys und versendet ab dem Jahr 2003 wichtige Nachrichten, Wahl- und Sportergebnisse per SMS. Newsletter per E-Mail werden bereits seit Ende der 90er verschickt.
2005
„Kleine Online“ feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Die ersten Leser-Reporter-Inhalte gehen online – also Beiträge und Fotos, die Leserinnen und Leser der Kleinen Zeitung zusenden.
Die Weblogs der Kleinen Zeitung hatten 50.000 registrierte Nutzer
Die Weblogs der Kleinen Zeitung hatten 50.000 registrierte Nutzer
Der Trend zur digitalen Vernetzung kommt auch in der Kleinen Zeitung an. Ab 2005 können Nutzerinnen und Nutzer dort Weblogs führen: multimediale Tagebücher. 50.000 User registrieren sich. Auch Redakteurinnen lassen die Leserschaft in den Weblogs am redaktionellen Alltag teilhaben.
Mit der Vorstellung des iPhones durch Apple im Jahr 2007 wird das Smartphone, ein Minicomputer mit Touchscreen für die Hosentasche, und damit komfortabler mobiler Internetzugang massentauglich.
Kurz bevor das iPhone in Österreich auf den Markt kommt, entwickelt die Kleine Zeitung ihre erste, noch rudimentäre mobile Website, über die Leserinnen und Leser Nachrichten direkt vom Mobiltelefon via Internet abrufen konnten.
„Computermaus“
Zu Ehren der Computermaus kreieren wir 2005 ein eigenes Maskottchen. Es ist übrigens auch das Jahr, in dem die Videoplattform YouTube online geht.
„Leute-TV“
Schon 2006 bietet die Kleine Zeitung ihre ersten Bewegtbildformate an – etwa aktuelle Nachrichten oder das Society-Format „Leute TV“.
Hyperlokal
Nicht nur das Wetter, auch eine Event- und Arztsuche sowie Unterseiten für jede Gemeinde in Kärnten und der Steiermark machen unser Digitalangebot hyperlokal.
Auch außerhalb des Kleine-Universums steht die digitale Welt nicht still: 2009 kommt WhatsApp auf den Markt. Der Kurznachrichtendienst versendet Texte nicht als SMS, sondern über das Internet. 2010 startet Instagram, ein soziales Netzwerk, um Bilder (und später Videos) zu teilen.
Auch der Bitcoin, heute in aller Munde, tritt schon in diesen Jahren auf die Bildfläche – und läutet das Zeitalter der modernen Kryptowährungen ein. Sein Wert? Damals unter einem US-Dollar, 2025 zeitweise über 120.000 Dollar.
Was wir als Team verschlafen haben – die Bitcoin-Anfänge! Leute! Wir könnten jetzt Millionäre sein!
Nach einer Überarbeitung im Jahr 2006 erstrahlt auch 2009 unsere Website wieder in neuem Glanz. In diesem Jahr wird die „magische Grenze“ von einer Million Endgeräten, die innerhalb eines Monats zugegriffen haben, überschritten.
2010
Betrachtet man die neue Website, so zeigt sich: Damals wie heute sind nicht nur „harte“ Nachrichten, sondern auch Wetter, Sport und User-Inhalte wie etwa Babyfotos beliebt.
Sukzessive wird die Kleine Zeitung zum Live-Medium: Im Zuge der steirischen Landtagswahl 2010 übertragen wir erstmals einen Livestream auf kleinezeitung.at – 10.000 User sehen zu. In der Redaktion wird die Wahl auch textlich per Liveticker begleitet.
Es folgen auch die ersten Apps fürs iPhone, iPad und für Android-Geräte – natürlich auch mit den von der Website bekannten und beliebten Videos, Wetterinfos für jede Gemeinde und der Veranstaltungsdatenbank.
Mobil zuerst
Mobile Internetverbindungen werden schneller und besser, Webseiten sind zunehmend zuerst für das Smartphone, nicht den Desktop-PC gedacht und Apps boomen. Die Kleine Zeitung ist damit in guter Gesellschaft.
Soziale Medien
Social Media expandiert enorm, Facebook wird das dominante Netzwerk und übernimmt auch Instagram. Die Bedeutung von Bildern und Videos steigt. Auch die Kleine Zeitung wird auf diesen Plattformen deutlich aktiver.
Virtuelle Realität
Virtual-Reality-Brillen wie die Oculus Rift sollen mit am Kopf fixierten Monitoren und Bewegungssensoren Spiele und Videos in 3D fast real erlebbar machen. Bis heute eher eine Nische, daher auch nicht auf kleinezeitung.at zu finden.
Alles neu und einheitlich
Abermals entwickelt sich die Kleine Zeitung weiter – und ändert von 2014 bis 2016 nicht nur ihr Logo und die Printausgabe, sondern auch sämtliche digitalen Plattformen im Rahmen eines umfassenden Relaunches: von der Website über die Smartphone-App bis zur Tablet-App. Alle Ausgabekanäle erhalten ein aufeinander abgestimmtes Design, die digitalen Plattformen ein Farbleitsystem. Großflächige Aufmacher, spektakuläre grafische Lösungen und tagesaktuelle Meinungen prägen ab sofort das digitale Erscheinungsbild.
Die Smartphone-App bekommt Portale für 18 verschiedene Regionen und eine Personalisierungsfunktion, Leserinnen und Leser können ab sofort Eilmeldungen bestellen.
2015
Ein Blick auf die überarbeitete App und Website in den Jahren 2015/16, die nun vom neuen, multimedialen Newsroom im Styria Media Center, gegenüber der Grazer Stadthalle, und natürlich aus Wien, Klagenfurt und den Regionen bespielt werden.
Im Jahr 2016 entschließt sich die Kleine Zeitung zur Einführung eines digitalen Abos. Regionale Online-Inhalte, tiefgehende Analysen und Kommentare von Redakteurinnen und Redakteuren sowie ein Abbild der gedruckten Zeitung als E-Paper, das es bereits mehr als zwei Jahrzehnte gibt, stehen auf der Website und in der App seither exklusiv den zahlenden Lesern zur Verfügung.
Die Vergebührung ist notwendig, um weiterhin eine qualitativ hochwertige und unabhängige Berichterstattung der Kleinen Zeitung auf allen Plattformen finanziell sicherstellen zu können.
Newsletter
Die Kleine Zeitung setzt stärker auf Newsletter und bietet mit der „Morgenpost“ ab 2018 auch erstmals ein in sich geschlossenes Format – davor waren Newsletter reine Linksammlungen.
Podcasts
Unter dem Titel „Graz – laut gedacht“ bringen wir 2018 unseren ersten Podcast auf den Markt. Es folgen weitere spannende Hörstücke und Expertengespräche, darunter der Kriminal-Podcast „Delikt“.
Multimedia-Dossiers
Grafisch setzen multimediale Dossiers ab 2019 neue digitale Maßstäbe: Vom Ibiza-Skandal bis zu den Auswirkungen der Klimakrise werden redaktionelle Schwerpunkte optisch innovativ aufbereitet.
Website und App bekommen 2022 ein übersichtlicheres Design. Die Redakteure planen ihre Inhalte seither verstärkt anhand von Leserbedürfnissen und versuchen gezielt, ein möglichst gutes Verhältnis zwischen aktueller Information, Erklärinhalten, Unterhaltung, Trends sowie Meinungs- und Hintergrundstücken anzubieten.
Blick in den Newsroom der Kleinen Zeitung, der im Jahr 2015 bezogen wurde
Blick in den Newsroom der Kleinen Zeitung, der im Jahr 2015 bezogen wurde
Auch die Veröffentlichung des Chatbots ChatGPT Ende 2022 und der darauffolgende, regelrechte Boom von Künstlicher Intelligenz (KI) haben sich im journalistischen Alltag niedergeschlagen. Nicht nur als Objekt der Berichterstattung, sondern auch als digitales Werkzeug. Dabei gilt für uns: Inhalte oder Bilder, die mit KI hergestellt werden, müssen klar gekennzeichnet sein. Deshalb auch hier: Illustrative Bewegtbild-Elemente in diesem Artikel sind mit KI bearbeitet bzw. erstellt.
Allgemein nutzt die Kleine Zeitung KI-Tools, um Audiodateien von Interviews zu transkribieren, Texte zu kürzen, stilistisch und grammatikalisch zu verbessern und für die Ausgangsrecherche. Dafür gibt es ein internes Regelwerk für alle Redakteurinnen und Redakteure.
2025
Heute findet digitales Erzählen bei der Kleinen Zeitung oftmals auch abseits des reinen Textformats statt, etwa in Form von Kurzvideos, social-media-ähnlichen Storys, Audio oder Grafiken.
Doch unabhängig davon, ob Text oder innovative Darstellungsform: Die sorgfältige Recherche und Prüfung mehrerer möglichst unabhängiger Quellen, der Aussagen und Fakten stehen immer an erster Stelle.
Während das Internet die Geschwindigkeit der Nachrichtenverbreitung stark erhöht und ermöglicht, dass Inhalte in Sekundenschnelle auf der ganzen Welt verfügbar sind, bezieht moderner Journalismus auch die Leserschaft in Foren mit ein und erlaubt eine kritische Nutzerbeteiligung in einem zuvor nicht gekannten Ausmaß.
30
Jahre lang wurde „Delikt“, der erfolgreichste Podcast der Kleinen Zeitung, in Summe gehört. Aber auch unseren anderen rund zehn Podcasts, wie „Fair & Female“, „Maurer & Cik“ oder „Ist das gesund?“, sind sehr beliebt. Insgesamt haben wir mehr als 1100 Podcastfolgen produziert.
262.000
Follower hat der Facebook-Auftritt der Kleinen Zeitung, 110.000 unsere Instagram-Seite und 73.000 der TikTok-Account. Aber wir sind auch abseits davon in den sozialen Netzwerken aktiv: auf YouTube, Reddit, Discord, Pinterest, Bluesky, LinkedIn sowie auf X.
1,56 Mio.
Artikel haben wir in den vergangenen 20 Jahren in etwa auf unserer Website veröffentlicht. 2025 waren es bislang rund 180 pro Tag. Hinzu kommen noch Meldungen der Presseagentur APA, Aktionen unseres Vorteilsclubs oder weitere Serviceartikel und Advertorials.
3,05 Mio.
Aufrufe hat ein Video, das Gottfried Bistumer porträtiert, auf Instagram – unser erfolgreichstes Reel auf der Plattform. Mit damals 100 Jahren ist Herr Bistumer aus Döbriach in Kärnten der wohl älteste Skifahrer Österreichs.
74.500
Digital-Abonnenten machen uns ganz besonders stolz – damit ist die Kleine Zeitung klare Nummer eins unter den österreichischen Tageszeitungen. 82 Prozent unserer Nutzerinnen, ob mit Abo oder ohne, lesen uns auf dem Smartphone.
300.000
Online-Leserinnen und Leser besuchen unsere Website im Schnitt pro Tag. Und klicken dabei auch mehrmals rein oder lesen mehrere Artikel – so können wir uns über insgesamt 1,6 Millionen tägliche Seitenaufrufe freuen.
Und die Zukunft?
Es ist 5.45 Uhr, als ein Algorithmus die Kleine Zeitung öffnet. Nicht ein Mensch, nicht einmal ein bewusster Klick – sondern ein persönlicher KI-Agent einer Abonnentin hat den Auftrag übernommen: die wichtigsten Nachrichten zu scannen, sortieren, gewichten, weiterzureichen.
Auf dem Nachttisch wird mit dem Weckerläuten ein kurzes Briefing am Handy aufpoppen – kompakter, persönlicher und schneller als alles, was eine Website liefern könnte. Was unsere Abonnentin interessiert, wird dann noch auf dem Weg ins Büro im Auto von einer KI-Stimme vorgelesen. Es ist ein Ausblick auf eine Zukunft, die deutlich näher zu sein scheint, als viele glauben.
4,8
Billionen US-Dollar soll der Gesamtumsatz auf dem KI-Markt (Hardware, Software, Dienstleistungen) im Jahr 2033 laut UNO-Konferenz für Handel und Entwicklung betragen.
Moderne KI-Browser, Handys und Chatbots, die solche Agenten „eingebaut“ haben, lassen dieses Szenario dieser Tage Wirklichkeit werden, ihr Anteil steigt rasant. Zwischen Anfang und Mitte 2025 hat sich der KI-Traffic im Netz vervierfacht, während die Zahl realer Website-Besucher deutlich zurückging. Selbst Google, ein Imperium aufgebaut auf dem Verteilen von Klicks, führt seit der Einführung seiner KI-generierten Zusammenfassungen immer weniger Menschen auf Websites.
Produkte müssen nicht länger nur Menschen überzeugen, sondern deren Agenten. Marken, die früher um Reichweite rangen, müssen nun um Vertrauen kämpfen, denn Inhalte werden genutzt, ohne dass sie besucht werden. Der Nutzer ist am Ende der Empfänger, nicht der Akteur.
Vielleicht wird man in einigen Jahren sagen, dass die Suchmaschine im Jahr 2024 ihren Zenit überschritten hatte. Der blaue Link, lange Zeit die Achse des Internets, ist eine sterbende Norm. Schon heute antworten Systeme wie „Perplexity“, „Gemini“ oder „ChatGPT“ direkt – nicht mit Verweisen, sondern mit Ergebnissen.
Digitale Aufbereitung: Jonas Binder
Videos: Marco Haas (Intro), Adobe Stock bzw. Adobe Firefly-KI (Hintergründe)
Zusammenstellung: Bettina Schmidt, Jonas Binder
Fotos: Adobe Stock, Imago Images, KLZ/Jürgen Fuchs, KLZ-Archiv, Wayback Machine
Text: Bettina Schmidt, Sebastian Krause, Gudrun Schaffhauser-List, Jonas Binder