Das Superwahljahr 2024

INFOGRAFIK. 2024 wird eine Superwahl mit über 70 Urnengängen und besonders bedeutsamen Weichenstellungen in Europa, den USA und Russland.  

Von Günter Pichler und Thomas Golser

Der Planet wurde geopolitisch höchst labil, wie der 2023 fortgesetzte Krieg in der Ukraine und der heuer losgebrochene Gazakrieg zeigen. 2024 sollen dann bei über 70 Wahlen weltweit die Bürgerinnen und Bürger am Wort sein und die Weichen neu stellen. Die Vorzeichen dafür stehen höchst unterschiedlich.  

Besonders im Fokus sind naturgemäß die ewigen Rivalen USA und Russland. Während die Wahl in Amerika auf ein Duell zwischen dem Demokraten Joe Biden und dem Republikaner Donald Trump, derzeit mehrfach angeklagt, hinausläuft, wird die Wahl in Russland zur Farce. Die Opposition und regimekritische Medien wurden vom Langzeitpräsidenten Wladimir Putin längst ausgeschaltet. Das Land wurde auf den Krieg mit der Ukraine ausgerichtet, der Kriegsherr will bis zum Jahr 2030 im Amt bleiben.  

In Europa wählen die Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union zum zehnten Mal das Europäische Parlament (EP). Von nicht wenigen Europäerinnen und Europäern ignoriert, nimmt das EP im Rahmen der verfassungsmäßigen Architektur der EU doch eine ganz besondere Rolle ein: Zusammen mit der Europäischen Kommission und dem Rat der Europäischen Union stellt es vor allem bei Gesetzgebungs- und Haushaltsverfahren ein bedeutendes politisches Dreigespann.   

Die Herausforderungen für Europa sind riesig und mannigfaltig – von Klima über Asyl und Migration bis hin zum tobenden Krieg in der Ukraine, mit denen Russland auch ganz klar westliche Werte ins Visier nimmt. Beschäftigung und Wachstum wollen gestärkt werden, zudem gilt es, international im Wettbewerb zu bleiben. In einem anderen, global aufstrebenden Teil der Erde wird 2024 ebenfalls gewählt: Indien.