CHRONIK IN KARTEN

Mehr als 25 Monate Krieg: Der Frontverlauf im Zeitraffer

DOSSIER. Mehr als zwei Jahre sind vergangen, seit der russische Machthaber Wladimir Putin seine Soldaten in die Ukraine einmarschieren ließ. Wir zeigen den Kriegsverlauf anhand von scrollbaren Karten, Stand 2. April 2024.

Knapp ein Fünftel der Ukraine ist zwei Jahre nach der Invasion von den Russen besetzt. Von Anfang 2021 etwa 44 Millionen Einwohnern haben laut UN-Angaben mittlerweile 6,5 Millionen Zuflucht im Ausland gefunden, 3,7 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer gelten als innerhalb ihres Landes vertrieben. Mehr als 10.000 getötete und doppelt so viele verletzte Zivilisten sind bereits Ende November 2023 zu beklagen. Die Zahl bezieht sich allerdings nur auf bestätigte Fälle und dürfte tatsächlich deutlich höher liegen, alleine in Mariupol könnte es zwischen 8000 und 25.000 zivile Opfer geben.

Nach Schätzung des österreichischen Bundesheer-Oberst Markus Reisner seien auf ukrainischer Seite 400.000 Soldaten an der Front eingesetzt, seitens Russlands 500.000 Soldaten. Die militärischen Verluste, deren Zahlen immer mit großer Unsicherheit zu betrachten sind, gehen in die Hunderttausende, mit Verweis auf US-Militärs spricht Reisner von 200.000 getöteten oder verwundeten Ukrainern und 300.000 toten oder verletzten russischen Soldaten.

Die militärische Lage der Ukraine ist ernst. Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seinen Armeechef Walerij Saluschnyj durch den Kommandeur der Landstreitkräfte, Oleksandr Syrskyj, ersetzt. Es herrscht massiver Munitionsmangel, auch Flugabwehr, Kampfflugzeuge und schweres Gerät fehlen auf dem Schlachtfeld, die Soldaten sind vielfach erschöpft.

Die gescheiterte Gegenoffensive 2023

Nach der Befreiung der südukrainischen Stadt Cherson und des gesamten Westufers des Dnipro durch die Ukrainer im November 2022 entwickeln sich die Kämpfe zu einem Stellungskrieg. Im Mai 2023 nehmen die Russen nach einer monatelangen, blutigen Schlacht die ostukrainische Stadt Bachmut ein.

Kiew versucht im Sommer im Rahmen einer Gegenoffensive, die Initiative auf dem Schlachtfeld zu erlangen. Eine naheliegende Vorstoßachse, für die sich auch US-Strategen aussprechen, führt über Tokmak und Melitopol im Süden zum Asowschen Meer. Diesen Bereich haben die Russen aber besonders schwer mit Schützengräben, Panzersperren und Co befestigt. Die Ukraine, der es zudem an Luftunterstützung fehlt, verteilt ihre Anstrengungen deshalb zwischen dem Süden und dem Osten.

Doch die Rückeroberungen fallen nur gering aus. Ende 2023 gilt die Offensive als gescheitert und der ukrainischen Armee steht ein Wechsel in die Defensive bevor. Nach fast zwei Jahren Krieg gelingt stattdessen den russischen Angreifern mit der Eroberung der Kleinstadt Awdijiwka ein für die Ukraine schmerzlicher Erfolg.

Scrollen Sie weiter, um zu sehen, wie die einzelnen Abschnitte der russischen Invasion verlaufen. Anmerkung: Die gezeigten Frontverläufe sollen einen Eindruck von der Dynamik des Kriegs bieten und sind nicht als exaktes Abbild der jeweiligen Situation zu verstehen. Auch die umkämpften/beschossenen Städte bzw. Bereiche stellen jeweils nur eine Auswahl dar.

DOSSIER. Mehr als zwei Jahre sind vergangen, seit der russische Machthaber Wladimir Putin seine Soldaten in die Ukraine einmarschieren ließ. Wir zeigen den Kriegsverlauf anhand von scrollbaren Karten, Stand 2. April 2024.

Knapp ein Fünftel der Ukraine ist zwei Jahre nach der Invasion von den Russen besetzt. Von Anfang 2021 etwa 44 Millionen Einwohnern haben laut UN-Angaben mittlerweile 6,5 Millionen Zuflucht im Ausland gefunden, 3,7 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer gelten als innerhalb ihres Landes vertrieben. Mehr als 10.000 getötete und doppelt so viele verletzte Zivilisten sind bereits Ende November 2023 zu beklagen. Die Zahl bezieht sich allerdings nur auf bestätigte Fälle und dürfte tatsächlich deutlich höher liegen, alleine in Mariupol könnte es zwischen 8000 und 25.000 zivile Opfer geben.

Nach Schätzung des österreichischen Bundesheer-Oberst Markus Reisner seien auf ukrainischer Seite 400.000 Soldaten an der Front eingesetzt, seitens Russlands 500.000 Soldaten. Die militärischen Verluste, deren Zahlen immer mit großer Unsicherheit zu betrachten sind, gehen in die Hunderttausende, mit Verweis auf US-Militärs spricht Reisner von 200.000 getöteten oder verwundeten Ukrainern und 300.000 toten oder verletzten russischen Soldaten.

Die militärische Lage der Ukraine ist ernst. Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seinen Armeechef Walerij Saluschnyj durch den Kommandeur der Landstreitkräfte, Oleksandr Syrskyj, ersetzt. Es herrscht massiver Munitionsmangel, auch Flugabwehr, Kampfflugzeuge und schweres Gerät fehlen auf dem Schlachtfeld, die Soldaten sind vielfach erschöpft.

Die gescheiterte Gegenoffensive 2023

Nach der Befreiung der südukrainischen Stadt Cherson und des gesamten Westufers des Dnipro durch die Ukrainer im November 2022 entwickeln sich die Kämpfe zu einem Stellungskrieg. Im Mai 2023 nehmen die Russen nach einer monatelangen, blutigen Schlacht die ostukrainische Stadt Bachmut ein.

Kiew versucht im Sommer 2023 im Rahmen einer Gegenoffensive, die Initiative auf dem Schlachtfeld zu erlangen. Eine naheliegende Vorstoßachse, für die sich auch US-Strategen aussprechen, führt über Tokmak und Melitopol im Süden zum Asowschen Meer. Diesen Bereich haben die Russen aber besonders schwer mit Schützengräben, Panzersperren und Co befestigt. Die Ukraine, der es zudem an Luftunterstützung fehlt, verteilt ihre Anstrengungen deshalb zwischen dem Süden und dem Osten.

Doch die Rückeroberungen fallen nur gering aus. Ende 2023 gilt die Offensive als gescheitert und der ukrainischen Armee steht ein Wechsel in die Defensive bevor. Nach fast zwei Jahren Krieg gelingt stattdessen den russischen Angreifern mit der Eroberung der Kleinstadt Awdijiwka ein für die Ukraine schmerzlicher Erfolg.

Scrollen Sie weiter, um zu sehen, wie die einzelnen Abschnitte der russischen Invasion verlaufen. Anmerkung: Die gezeigten Frontverläufe sollen einen Eindruck von der Dynamik des Kriegs bieten und sind nicht als exaktes Abbild der jeweiligen Situation zu verstehen. Auch die umkämpften/beschossenen Städte bzw. Bereiche stellen jeweils nur eine Auswahl dar.

bis 1. Mai 2023

Die Vorbereitungen für die Gegenoffensive sind laut ukrainischen Angaben "in der Endphase". Während im Osten, insbesondere bei Bachmut, heftig gekämpft wird, ist die Lage im Süden noch ruhig. Russland hat die Front seit dem 24. Februar 2022 massiv befestigt und zahlreiche Verteidigungsanlagen wie Gräben und Panzer-Hindernisse errichtet. US-Analyst Brady Africk hat mehr als 3000 dieser Anlagen anhand von Satellitenbildern lokalisiert.

bis 1. Juni 2023

Ende Mai gibt es die offizielle Bestätigung durch die ukrainische Regierung, dass die Gegenoffensive begonnen habe. Nördlich und südlich der Stadt Bachmut gelingen den Ukrainern Gebietsgewinne – hier grün gekennzeichnet sind Rückeroberungen seit 1. Mai.

bis 26. Juni 2023

Am 6. Juni wird der Kachowka-Staudamm am Dnipro zerstört – ob durch die Russen, Ukrainer oder mangels Wartung, bleibt unklar. Flussabwärts kommt es zu großräumigen Überflutungen, etwa in Cherson, der Stausee trocknet indes aus. Auf dem Schlachtfeld gelingt den ukrainischen Einheiten ein langsamer Vormarsch, etwa südlich von Welyka Nowosilka.

bis 24. August 2023

Neben kleineren Rückeroberungen bei Bachmut bedrohen die Ukrainer bei Robotyne nordöstlich von Tokmak nun die zweite Verteidigungslinie. Dieser im Oblast Saporischschja gelegene Frontabschnitt ist besonders schwer befestigt. US-amerikanische und europäische Militärs und Analysten orten Schwierigkeiten bei der Durchführung der Offensive. Genannt werden etwa eine falsche räumliche Verteilung und Probleme bei der Koordination der Verteidiger, fehlende Luftunterstützung und der Mangel an Flug- sowie Raketen-Abwehrsystemen.

bis 25. September 2023

Nach dem Durchbruch der ersten russischen Linie konzentrieren sich die Kämpfe auf den Abschnitt zwischen Robotyne und dem wenige Kilometer östlich davon gelegenen Dorf Werbowe. Im Laufe des Septembers vermeldet die Ukraine dort ebenfalls einen Durchbruch. Entlang der östlichen Frontlinie sei die Lage, anders als im Süden, indes weiter schwierig und die Hauptaufgabe bestehe darin, die Verteidigung zu gewährleisten und den Verlust von Stellungen zu verhindern, heißt es aus Kiew.

bis 1. Jänner 2024

Nicht nur Experten sehen die ukrainische Gegenoffensive des Jahres 2023 als gescheitert an. Auch die ukrainische Führung hat dies mittlerweile eingeräumt. Man ist weit davon entfernt, bei Tokmak durch die russischen Verteidigungsanlagen in Richtung Asowsches Meer vorzudringen. Aber auch Russland konnte keine erheblichen Gebietsgewinne erzielen. Ein Wechsel von der Offensive in die Defensive steht den Ukrainern wohl bevor.

bis 22. Februar 2024

Mitte Februar 2024 feiert Russland seinen größten militärischen Erfolg seit der Eroberung Bachmuts: die Einnahme des seit Monaten umkämpften Awdijiwka nahe Donezk. Die ukrainischen Streitkräfte ziehen sich zurück, nachdem russische Einheiten die Stadt schon beinahe eingekesselt haben. Dabei geraten auch ukrainische Soldaten in russische Gefangenschaft.

bis 2. April 2024

Laut dem US-Thinktank Institute for the Study of War hätten russische Einheiten von Oktober 2023 bis Ende März 2024 eine Fläche von 505 Quadratkilometern erobert. Die ukrainischen Verteidiger können derzeit größere taktische Erfolge der Russen noch verhindern, leiden aber unter dem Mangel an Material. Die Führung in Kiew befürchtet eine größere russische Offensive im Frühsommer.

Wie alles begann: Die ersten zwei Kriegsmonate

Gegen 4 Uhr morgens werden am 24. Februar 2022, kurz nachdem der russische Präsident Wladimir Putin per TV-Ansprache eine "militärische Sonderoperation" in der Ukraine angekündigt hat, zahlreiche Ziele in der gesamten Ukraine beschossen. Anschließend rücken russische Einheiten aus dem Norden, Osten und Süden (von der besetzten Krim) auf ukrainisches Territorium vor.

Nach Plan für die Russen verläuft die Invasion – trotz anderslautender Behauptungen aus dem Kreml – aber ganz und gar nicht. Ein wichtiges russisches Ziel, rasch die ukrainische Hauptstadt Kiew zu besetzen und Präsident Wolodymyr Selenskyj auszuschalten, misslingt. Den Kampf um Kiew gewinnen die Verteidiger. Ende März 2022 beginnen sich die russischen Truppen aus dem Norden des Landes zurückzuziehen und sich auf die Ostukraine, vor allem den Donbass, zu konzentrieren.

Die Vorgeschichte

Im Februar 2014 besetzt Moskau die ukrainische Schwarzmeerhalbinsel Krim militärisch und gliedert sie nach einem international nicht anerkannten Referendum als russischen Landesteil ein. Im Donbass rufen von Moskau unterstützte Separatisten die "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk aus. Im Osten des Landes schwelt seither ein Konflikt.

24. Februar 2022

Russlands Präsident Wladimir Putin kündigt einen "militärischen Spezialeinsatz" zur "Entnazifizierung" der Ukraine und zum Schutz der dortigen russischsprachigen Bewohner an. In den frühen Morgenstunden beginnt die russische Invasion mit Luft- und Raketenangriffen im ganzen Land.

bis 6. März 2022

Russische Truppen sind durch das Sperrgebiet der Atomruine Tschernobyl Richtung Kiew marschiert und bedrohen die ukrainische Hauptstadt nicht nur vom Norden und Westen, sondern stoßen auch aus dem Osten vor. Im Nordosten versuchen sie Charkiw zu umzingeln, im Südosten belagern sie Mariupol. Als erste größere Stadt können sie bis 3. März Cherson nehmen. Nahe Saporischschja wird bei Europas größtem Atomkraftwerk gekämpft und es bricht auch ein Feuer aus.

bis 18. März 2022

Im Norden drohen Sumy und Tschernihiw die Einkesselung. Bei einem Raketenangriff auf einen Truppenübungsplatz zwischen Lemberg und der Grenze zu Polen sterben Dutzende Menschen, in Mariupol bombardieren die Russen eine Geburtenklinik und ein Theater, in dem Zivilisten Schutz gesucht haben.

bis 24. März 2022

Der russische Vormarsch auf Kiew gerät – unter anderem wegen Nachschubproblemen – ins Stocken, ukrainische Kräfte unternehmen Gegenoffensiven im Westen der Stadt. Auch bei Mykolajiw gehen die ukrainischen Verteidiger erfolgreich gegen die Invasoren vor. Im Südosten dringen russische Einheiten bis ins Stadtzentrum von Mariupol vor.

bis 4. April 2022

Die ukrainischen Verteidiger führen bei Kiew mehrere Gegenoffensiven durch. Russland zieht Einheiten um die ukrainische Hauptstadt sowie Tschernihiw und Sumy nach Belarus bzw. Russland zurück. Am 2. April verkündet die ukrainische Armee, wieder die volle Kontrolle über die Region um Kiew erlangt zu haben. Im Vorort Butscha werden die russischen Gräueltaten an der Zivilbevölkerung offenbar. Im Osten erobern russische Kämpfer Isjum.

bis 6. April 2022

Der russische Rückzug aus der Gegend um Kiew ist nahezu abgeschlossen. Ukrainische Einheiten rücken auch bei Tschernihiw auf die Staatsgrenze vor und unternehmen außerdem im Süden Gegenangriffe in Richtung Cherson. Auch aus der Gegend bei Sumy werden die russischen Angreifer vertrieben.

bis 26. April 2022

Die russischen Bemühungen konzentrieren sich nun auf den (Nord-)Osten der Ukraine. Dort haben die Invasoren mittlerweile den Großteil der Region Luhansk unter ihre Kontrolle gebracht. Außerdem kontrollieren sie die Hafenstadt Mariupol fast zur Gänze, mit Ausnahme des Asowstal-Stahlwerkes.

Die Vorgeschichte

Im Februar 2014 besetzt Moskau die ukrainische Schwarzmeerhalbinsel Krim militärisch und gliedert sie nach einem international nicht anerkannten Referendum als russischen Landesteil ein. Im Donbass rufen von Moskau unterstützte Separatisten die "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk aus. Im Osten des Landes schwelt seither ein Konflikt.

24. Februar 2022

Russlands Präsident Wladimir Putin kündigt einen "militärischen Spezialeinsatz" zur "Entnazifizierung" der Ukraine und zum Schutz der dortigen russischsprachigen Bewohner an. In den frühen Morgenstunden beginnt die russische Invasion mit Luft- und Raketenangriffen im ganzen Land.

bis 6. März 2022

Russische Truppen sind durch das Sperrgebiet der Atomruine Tschernobyl Richtung Kiew marschiert und bedrohen die ukrainische Hauptstadt nicht nur vom Norden und Westen, sondern stoßen auch aus dem Osten vor. Im Nordosten versuchen sie Charkiw zu umzingeln, im Südosten belagern sie Mariupol. Als erste größere Stadt können sie bis 3. März Cherson nehmen. Nahe Saporischschja wird bei Europas größtem Atomkraftwerk gekämpft und es bricht auch ein Feuer aus.

bis 18. März 2022

Im Norden drohen Sumy und Tschernihiw die Einkesselung. Bei einem Raketenangriff auf einen Truppenübungsplatz zwischen Lemberg und der Grenze zu Polen sterben Dutzende Menschen, in Mariupol bombardieren die Russen eine Geburtenklinik und ein Theater, in dem Zivilisten Schutz gesucht haben.

bis 24. März 2022

Der russische Vormarsch auf Kiew gerät – unter anderem wegen Nachschubproblemen – ins Stocken, ukrainische Kräfte unternehmen Gegenoffensiven im Westen der Stadt. Auch bei Mykolajiw gehen die ukrainischen Verteidiger erfolgreich gegen die Invasoren vor. Im Südosten dringen russische Einheiten bis ins Stadtzentrum von Mariupol vor.

bis 4. April 2022

Die ukrainischen Verteidiger führen bei Kiew mehrere Gegenoffensiven durch. Russland zieht Einheiten um die ukrainische Hauptstadt sowie Tschernihiw und Sumy nach Belarus bzw. Russland zurück. Am 2. April verkündet die ukrainische Armee, wieder die volle Kontrolle über die Region um Kiew erlangt zu haben. Im Vorort Butscha werden die russischen Gräueltaten an der Zivilbevölkerung offenbar. Im Osten erobern russische Kämpfer Isjum.

bis 6. April 2022

Der russische Rückzug aus der Gegend um Kiew ist nahezu abgeschlossen. Ukrainische Einheiten rücken auch bei Tschernihiw auf die Staatsgrenze vor und unternehmen außerdem im Süden Gegenangriffe in Richtung Cherson. Auch aus der Gegend bei Sumy werden die russischen Angreifer vertrieben.

bis 26. April 2022

Die russischen Bemühungen konzentrieren sich nun auf den (Nord-)Osten der Ukraine. Dort haben die Invasoren mittlerweile den Großteil der Region Luhansk unter ihre Kontrolle gebracht. Außerdem kontrollieren sie die Hafenstadt Mariupol fast zur Gänze, mit Ausnahme des Asowstal-Stahlwerkes.

Kampf um den Donbass und Charkiw

Nach dem Rückzug seiner Truppen aus den Regionen rund um die Hauptstadt Kiew, Tschernihiw und Sumy Anfang April 2022 kündigt Russland an, sich nun auf den Donbass zu konzentrieren. Nach Ansicht westlicher Militärexperten ist der Angriff auf Kiew gescheitert, der Kreml nennt den Rückzug hingegen ein "Zeichen des guten Willens".

Bis Anfang Juli 2022 gelingt es den russischen Truppen, die letzten beiden großen Städte im Gebiet Luhansk, die noch in ukrainischer Hand sind, einzunehmen: Sewerodonezk und Lyssytschansk. Durch die damit verbundene Kontrolle über den gesamten Oblast erreichen sie eines ihrer wichtigsten Kriegsziele und richten ihre Anstrengungen nun darauf, mit dem Oblast Donezk auch das zweite Teilgebiet des Donbass zu erobern.

bis 28. April 2022

Russische Kräfte rücken von Isjum weiter Richtung Südwesten und Südosten vor und planen zudem, Rubischne zu nehmen.

bis 4. Mai 2022

Ukrainische Truppen unternehmen östlich von Charkiw eine erfolgreiche Gegenoffensive und drängen die russischen Angreifer 40 Kilometer weit zurück.

bis 11. Mai 2022

Die ukrainische Gegenoffensive in der Gegend von Charkiw verbucht weitere Gebietsgewinne und die Verteidiger rücken in Richtung Grenze vor.

bis 16. Mai 2022

Ukrainische Einheiten erreichen Videos in den sozialen Netzwerken zufolge nördlich von Charkiw die Grenze zu Russland. Den ukrainischen Verteidigern gelingt es außerdem, russische Einheiten zurückzuschlagen, die den Fluss Siwerskyj Donez queren wollen, um Lyssytschansk und Sewerodonezk einzukesseln.

bis 24. Mai 2022

Am 20. Mai verkündet die russische Armee die vollständige Einnahme des Asowstal-Stahlwerks in Mariupol im Südosten. Im Nordosten zeigen die Russen verstärkte Aktivitäten bei Lyman, rücken zudem bei Popasna vor und bereiten sich auch für einen Angriff auf Sewerodonezk vor.

bis 30. Mai 2022

Russische Verbände stoßen weiter vor und können sowohl Lyman als auch Teile von Sewerodonezk einnehmen.

bis 9. Juni 2022

Der Kampf um Sewerodonezk tobt weiter. Den russischen Angreifern gelingt es, den Großteil der Stadt, darunter alle Wohngebiete, einzunehmen.

bis 23. Juni 2022

Sewerodonezk ist weitgehend von den russischen Truppen eingenommen, die damit ihrem Ziel, den Oblast Luhansk vollständig einzunehmen, einen Schritt nähergekommen sind. Mehreren Tausend ukrainischen Soldaten droht die Einkesselung in diesem Gebiet.

bis 30. Juni 2022

Nachdem die russischen Angreifer die ukrainischen Verteidiger aus Sewerodonezk vertrieben haben, ist das benachbarte Lyssytschansk ihr nächstes Ziel. Russische Truppen stürmen die Siedlung Wowtschojariwka südwestlich der Stadt und stehen im Süden bereits am Stadtrand.

bis 4. Juli 2022

Nach wochenlangen Kämpfen in dem Gebiet muss sich die ukrainische Armee auch aus der Stadt Lyssytschansk zurückziehen. Die Niederlage bedeutet für die Ukrainer faktisch den Verlust des gesamten Oblasts Luhansk. Aus Moskauer Sicht ist damit nach mehr als vier Monaten ein zentrales Kriegsziel erreicht.

bis 23. August 2022

Ende Juli kommen Dutzende ukrainische Kriegsgefangene bei einem Angriff auf ein Gefängnis unter Kontrolle der prorussischen Separatisten in der Region Donezk ums Leben. Kiew und Moskau beschuldigen sich gegenseitig. Nach der vollständigen Eroberung von Luhansk kontrollieren die Angreifer ein halbes Jahr nach Beginn der Invasion auch gut 60 Prozent des Oblasts Donezk – zuletzt aber ohne merkliche Zugewinne.

bis 28. April 2022

Russische Kräfte rücken von Isjum weiter Richtung Südwesten und Südosten vor und planen zudem, Rubischne zu nehmen.

bis 4. Mai 2022

Ukrainische Truppen unternehmen östlich von Charkiw eine erfolgreiche Gegenoffensive und drängen die russischen Angreifer 40 Kilometer weit zurück.

bis 11. Mai 2022

Die ukrainische Gegenoffensive in der Gegend von Charkiw verbucht weitere Gebietsgewinne und die Verteidiger rücken in Richtung Grenze vor.

bis 16. Mai 2022

Ukrainische Einheiten erreichen Videos in den sozialen Netzwerken zufolge nördlich von Charkiw die Grenze zu Russland. Den ukrainischen Verteidigern gelingt es außerdem, russische Einheiten zurückzuschlagen, die den Fluss Siwerskyj Donez queren wollen, um Lyssytschansk und Sewerodonezk einzukesseln.

bis 24. Mai 2022

Am 20. Mai verkündet die russische Armee die vollständige Einnahme des Asowstal-Stahlwerks in Mariupol im Südosten. Im Nordosten zeigen die Russen verstärkte Aktivitäten bei Lyman, rücken zudem bei Popasna vor und bereiten sich auch für einen Angriff auf Sewerodonezk vor.

bis 30. Mai 2022

Russische Verbände stoßen weiter vor und können sowohl Lyman als auch Teile von Sewerodonezk einnehmen.

bis 9. Juni 2022

Der Kampf um Sewerodonezk tobt weiter. Den russischen Angreifern gelingt es, den Großteil der Stadt, darunter alle Wohngebiete, einzunehmen.

bis 23. Juni 2022

Sewerodonezk ist weitgehend von den russischen Truppen eingenommen, die damit ihrem Ziel, den Oblast Luhansk vollständig einzunehmen, einen Schritt nähergekommen sind. Mehreren Tausend ukrainischen Soldaten droht die Einkesselung in diesem Gebiet.

bis 30. Juni 2022

Nachdem die russischen Angreifer die ukrainischen Verteidiger aus Sewerodonezk vertrieben haben, ist das benachbarte Lyssytschansk ihr nächstes Ziel. Russische Truppen stürmen die Siedlung Wowtschojariwka südwestlich der Stadt und stehen im Süden bereits am Stadtrand.

bis 4. Juli 2022

Nach wochenlangen Kämpfen in dem Gebiet muss sich die ukrainische Armee auch aus der Stadt Lyssytschansk zurückziehen. Die Niederlage bedeutet für die Ukrainer faktisch den Verlust des gesamten Oblasts Luhansk. Aus Moskauer Sicht ist damit nach mehr als vier Monaten ein zentrales Kriegsziel erreicht.

bis 23. August 2022

Ende Juli kommen Dutzende ukrainische Kriegsgefangene bei einem Angriff auf ein Gefängnis unter Kontrolle der prorussischen Separatisten in der Region Donezk ums Leben. Kiew und Moskau beschuldigen sich gegenseitig. Nach der vollständigen Eroberung von Luhansk kontrollieren die Angreifer ein halbes Jahr nach Beginn der Invasion auch gut 60 Prozent des Oblasts Donezk – zuletzt aber ohne merkliche Zugewinne.

Die ukrainischen Rückeroberungen im Osten

Im Spätsommer 2022 kommt der russische Vormarsch im Donbass nicht nur ins Stocken. Vielmehr geraten die Invasoren Mitte September selbst in die Defensive – im benachbarten Oblast Charkiw. Den ukrainischen Einheiten gelingt es innerhalb von nur wenigen Tagen, zahlreiche Ortschaften und Städte rund um die zweitgrößte Stadt der Ukraine zurückzuerobern. Russland stellt den überhasteten Abzug, bei dem offenbar auch große Mengen an Kriegsgerät zurückgelassen wurden, als simple Truppenverlegung dar.

Nach eigenen Angaben können ukrainische Streitkräfte im September rund 500 Ortschaften in der Region Charkiw und 43 weitere im Oblast Donezk zurückerobern. Im Oktober stoßen sie vom Oblast Charkiw weiter nach Westen in das Gebiet Luhansk vor. Alleine am 10. Oktober gelingt dort offenbar die Rückeroberung von 200 Quadratkilometern Fläche.

bis 8. September 2022

Russische Truppenverschiebungen in den Süden der Ukraine in das Gebiet bei Cherson ermöglichen es den Ukrainern offenbar, auch bei Charkiw eine Gegenoffensive zu starten und die Russen zu überraschen. Alleine am 7. September machen die Ukrainer laut Analysten etwa 400 Quadratkilometer Boden gut.

bis 10. September 2022

Mittlerweile sind die ukrainischen Kräfte schon 50 bis 70 Kilometer vorgestoßen, den Russen droht ein Zusammenbruch ihrer Front in dem Gebiet. Die Ukraine meldet ein Vordringen in die Stadt Kupjansk, auch erste unbestätigte Berichte über die Einnahme von Isjum tauchen auf.

bis 11. September 2022

Russische Truppen fliehen aus dem Südosten des Oblastes Charkiw, um einer Einkesselung bei Isjum zu entgehen. Seit 6. September hat die ukrainische Armee nun mehr als 3000 Quadratkilometer Territorium zurückerobert. Laut dem Institute for the Study of War ist das eine größere Fläche, als die Russen bei all ihren Operationen seit April zusammen einnehmen konnten.

bis 12. September 2022

Die russischen Einheiten ziehen sich in Richtung Oblast Luhansk hinter die Flüsse Oskil und Siwerskyj Donez zurück. Die Ukraine übernimmt auch wieder die Kontrolle über die Stadt Isjum mit etwa 50.000 Einwohnern.

bis 20. September 2022

Ukrainischen Einheiten stoßen über die Flüsse Oskil und Siwerskyj Donez nach und unternehmen offenbar zwischen Lyman und dem weiter östlich gelegenen Dorf Bilohoriwka kleinere Offensivoperationen. Dabei habe man mittlerweile laut ukrainischen Angaben die Kontrolle über Bilohoriwka wiedererlangt. Russische Truppen setzen indes ihre Angriffe in der Gegend von Bachmut fort.

bis 27. September 2022

Den ukrainischen Einheiten gelingen weitere Geländegewinne im Norden und Nordwesten von Lyman.

bis 3. Oktober 2022

Die russischen Einheiten ziehen sich aus Lyman zurück, um der drohenden Einkesselung durch die vorrückenden Ukrainer zu entgehen. Am 2. Oktober gibt Präsident Wolodymyr Selenskyj die vollständige Befreiung der Stadt vom russischen Militär bekannt.

bis 5. Oktober 2022

Weitere ukrainische Fortschritte im Bereich der Grenzen zum Oblast Luhansk machen den Fluss Oskil als Verteidigungslinie der Russen obsolet. Zunehmend sind dadurch russische Positionen in diesem Oblast bedroht.

bis 19. Oktober 2022

Ukrainische Einheiten rücken östlich des Flusses Oskil weiter vor und können alleine am 10. Oktober offenbar eine Fläche von mehr als 200 Quadratkilometern im Westen des Oblasts Luhansk befreien. Russische bzw. separatistische Truppen machen indes kleinere Fortschritte bei Bachmut.

bis 29. November 2022

Während die ukrainischen Einheiten Geländegewinne im Westen des Oblasts Luhansk vermelden und immer wieder russische Angriffe im Osten des Gebiets Donezk zurückschlagen, gelingt den Invasoren dennoch ein langsamer Vormarsch südlich und östlich von Bachmut. Sie scheinen eine Einkesselung der Stadt zu planen.

bis 23. Dezember 2022

Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums ist es russischen Einheiten (reguläres Militär sowie Wagner-Söldner) gelungen, in die umkämpfte Stadt Bachmut einzudringen und in den östlichen Industriegebieten der Stadt Fuß zu fassen. Laut ukrainischer Armee seien hingegen keine Stellungen entscheidend durchbrochen worden, vielmehr habe man Truppen der Angreifer, die kurzzeitig in die Außenbezirke vorgedrungen seien, zurückschlagen können.

bis 9. Jänner 2023

Bachmut bleibt weiter umkämpft, ebenso wie die knapp 10 Kilometer weiter nordöstlich gelegene Stadt Soledar. Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sei das Gebiet zwischen den beiden Städten "einer der blutigsten Orte an der Front".

bis 24. Jänner 2023

Nach tagelangen blutigen Gefechten kann Russland Mitte Jänner die Stadt Soledar nordöstlich von Bachmut erobern. Die zunehmenden – wenn auch kleinräumigen – russischen Gebietsgewinne in diesem Frontabschnitt nähren die Sorge vor einer Einkesselung der ukrainischen Garnison in Bachmut. Die Kämpfe fordern sowohl aufseiten Kiews als auch Moskaus viele Tote. Zuletzt zeigt sich der deutsche Bundesnachrichtendienst laut "Spiegel" besorgt über hohe (täglich dreistellige) ukrainische Verluste.

bis 23. Februar 2023

Die russischen Streitkräfte setzen ihre Angriffe auf Bachmut fort und erobern dabei Dörfer im Umland der Stadt. Bachmut ist in den vergangenen Monaten zum Symbol für die Brutalität und Sinnlosigkeit des russischen Angriffskriegs geworden. Täglich sterben in dem Inferno auf beiden Seiten Hunderte Soldaten, wobei es sich auf russischer Seite zumeist um Söldner der Wagner-Einheit handelt, die unerfahrene Sträflinge in den Kampf schickt.

bis 8. September 2022

Russische Truppenverschiebungen in den Süden der Ukraine in das Gebiet bei Cherson ermöglichen es den Ukrainern offenbar, auch bei Charkiw eine Gegenoffensive zu starten und die Russen zu überraschen. Alleine am 7. September machen die Ukrainer laut Analysten etwa 400 Quadratkilometer Boden gut.

bis 10. September 2022

Mittlerweile sind die ukrainischen Kräfte schon 50 bis 70 Kilometer vorgestoßen, den Russen droht ein Zusammenbruch ihrer Front in dem Gebiet. Die Ukraine meldet ein Vordringen in die Stadt Kupjansk, auch erste unbestätigte Berichte über die Einnahme von Isjum tauchen auf.

bis 11. September 2022

Russische Truppen fliehen aus dem Südosten des Oblastes Charkiw, um einer Einkesselung bei Isjum zu entgehen. Seit 6. September hat die ukrainische Armee nun mehr als 3000 Quadratkilometer Territorium zurückerobert. Laut dem Institute for the Study of War ist das eine größere Fläche, als die Russen bei all ihren Operationen seit April zusammen einnehmen konnten.

bis 12. September 2022

Die russischen Einheiten ziehen sich in Richtung Oblast Luhansk hinter die Flüsse Oskil und Siwerskyj Donez zurück. Die Ukraine übernimmt auch wieder die Kontrolle über die Stadt Isjum mit etwa 50.000 Einwohnern.

bis 20. September 2022

Ukrainischen Einheiten stoßen über die Flüsse Oskil und Siwerskyj Donez nach und unternehmen offenbar zwischen Lyman und dem weiter östlich gelegenen Dorf Bilohoriwka kleinere Offensivoperationen. Dabei habe man mittlerweile laut ukrainischen Angaben die Kontrolle über Bilohoriwka wiedererlangt. Russische Truppen setzen indes ihre Angriffe in der Gegend von Bachmut fort.

bis 27. September 2022

Den ukrainischen Einheiten gelingen weitere Geländegewinne im Norden und Nordwesten von Lyman.

bis 3. Oktober 2022

Die russischen Einheiten ziehen sich aus Lyman zurück, um der drohenden Einkesselung durch die vorrückenden Ukrainer zu entgehen. Am 2. Oktober gibt Präsident Wolodymyr Selenskyj die vollständige Befreiung der Stadt vom russischen Militär bekannt.

bis 5. Oktober 2022

Weitere ukrainische Fortschritte im Bereich der Grenzen zum Oblast Luhansk machen den Fluss Oskil als Verteidigungslinie der Russen obsolet. Zunehmend sind dadurch russische Positionen in diesem Oblast bedroht.

bis 19. Oktober 2022

Ukrainische Einheiten rücken östlich des Flusses Oskil weiter vor und können alleine am 10. Oktober offenbar eine Fläche von mehr als 200 Quadratkilometern im Westen des Oblasts Luhansk befreien. Russische bzw. separatistische Truppen machen indes kleinere Fortschritte bei Bachmut.

bis 29. November 2022

Während die ukrainischen Einheiten Geländegewinne im Westen des Oblasts Luhansk vermelden und immer wieder russische Angriffe im Osten des Gebiets Donezk zurückschlagen, gelingt den Invasoren dennoch ein langsamer Vormarsch südlich und östlich von Bachmut. Sie scheinen eine Einkesselung der Stadt zu planen.

bis 23. Dezember 2022

Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums ist es russischen Einheiten (reguläres Militär sowie Wagner-Söldner) gelungen, in die umkämpfte Stadt Bachmut einzudringen und in den östlichen Industriegebieten der Stadt Fuß zu fassen. Laut ukrainischer Armee seien hingegen keine Stellungen entscheidend durchbrochen worden, vielmehr habe man Truppen der Angreifer, die kurzzeitig in die Außenbezirke vorgedrungen seien, zurückschlagen können.

bis 9. Jänner 2023

Bachmut bleibt weiter umkämpft, ebenso wie die knapp 10 Kilometer weiter nordöstlich gelegene Stadt Soledar. Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sei das Gebiet zwischen den beiden Städten "einer der blutigsten Orte an der Front".

bis 24. Jänner 2023

Nach tagelangen blutigen Gefechten kann Russland Mitte Jänner die Stadt Soledar nordöstlich von Bachmut erobern. Die zunehmenden – wenn auch kleinräumigen – russischen Gebietsgewinne in diesem Frontabschnitt nähren die Sorge vor einer Einkesselung der ukrainischen Garnison in Bachmut. Die Kämpfe fordern sowohl aufseiten Kiews als auch Moskaus viele Tote. Zuletzt zeigt sich der deutsche Bundesnachrichtendienst laut "Spiegel" besorgt über hohe (täglich dreistellige) ukrainische Verluste.

bis 23. Februar 2023

Die russischen Streitkräfte setzen ihre Angriffe auf Bachmut fort und erobern dabei Dörfer im Umland der Stadt. Bachmut ist in den vergangenen Monaten zum Symbol für die Brutalität und Sinnlosigkeit des russischen Angriffskriegs geworden. Täglich sterben in dem Inferno auf beiden Seiten Hunderte Soldaten, wobei es sich auf russischer Seite zumeist um Söldner der Wagner-Einheit handelt, die unerfahrene Sträflinge in den Kampf schickt.

Die ukrainische Gegenoffensive im Süden

Nachdem die russischen Angreifer als erste größere ukrainische Stadt bis 3. März 2022 Cherson im Süden des Landes einnehmen können, versuchen sie von dort weiter nördlich nach Mykolajiw vorzudringen. Die Stadt gilt als "Schutzschild" für die Hafenstadt Odessa, die rund 130 Kilometer weiter westlich liegt.

Den ukrainischen Truppen gelingt es zwar, die Russen aus der unmittelbaren Umgebung der Stadt zurückzudrängen, jedoch steht Mykolajiw immer wieder unter massivem russischen Raketenbeschuss. Die Ukrainer konzentrieren ihre Anstrengungen nun auf die Rückeroberung Chersons.

Mithilfe vom Westen gelieferter Artillerie nimmt die Gegenoffensive im Juli nach britischer Einschätzung Fahrt auf. So hätten die ukrainischen Streitkräfte mindestens drei Brücken über den Dnipro beschädigt, auf die Russland angewiesen sei, um seine besetzten Gebiete zu versorgen, darunter die einen Kilometer lange Antoniwskyj-Brücke.

Bis in den Herbst 2022 zeigen sich zunächst nur langsam kleinere Erfolge – bzw. hält sich die ukrainische Seite über diese bedeckt. Ab Anfang September machen die Ukrainer in diesem Bereich aber deutliche Fortschritte. Mitte Oktober sind die Besatzer offenbar derart unter Druck, dass sie ihre Verwaltung und Anfang November auch ihre Soldaten aus der Stadt Cherson abziehen. Am 11. November rücken dort ukrainische Soldaten kampflos ein.

bis 26. Juli 2022

Russland rüstet sich offenbar gegen die ukrainische Offensive auf Cherson im Süden. Die bedeutendste ukrainische Stadt unter russischer Kontrolle liegt am wichtigen Dnipro-Fluss, der ins Schwarze Meer mündet. Von Cherson aus sollen Kreml-Truppen an das Ostufer des Flusses zurückgeschlagen werden, so der ukrainische Plan.

bis 23. August 2022

Die ukrainischen Streitkräfte versuchen weiterhin, das besetzte Cherson zu erobern – bislang können sie dieses Ziel nicht erreichen. Vielmehr herrscht im Süden eine strategische Pattsituation. Indes erschüttern mehrere Explosionen die 2014 annektierte Krim. Russland macht dafür Saboteure verantwortlich, die Ukraine übernimmt zwar offiziell keine Verantwortung, deutet aber an, dass sie hinter den Vorfällen stecken könnte.

bis 8. September 2022

Das ukrainische Militär meldet Fortschritte im Süden und hat nach eigenen Angaben vier russische Munitionsdepots in der Region Cherson zerstört. Auch würden Brücken über den Dnipro unter Beschuss genommen. Laut britischen Geheimdienstinformationen seien die Russen mutmaßlich taktisch überrascht worden.

bis 13. September 2022

Nach Angaben der ukrainischen Armee habe man am 12. September im Süden des Landes rund 500 Quadratkilometer Land zurückerobert. Auf verschiedenen Abschnitten seien die Truppen etliche Kilometer vorgerückt, und hätten mehrere Siedlungen in der Region Cherson befreit.

bis 26. September 2022

Ukrainische Militärs halten sich zuletzt über etwaige Fortschritte der Gegenoffensive im Süden bedeckt. Russland greife indes Ziele in der Stadt und Region Odessa mit (iranischen Kamikaze-)Drohnen an, so die ukrainische Seite. Ein Großbrand bricht aus, Munition explodiert.

bis 3. Oktober 2022

Nicht nur im Nordosten, auch im Süden verbuchen ukrainische Einheiten nun Erfolge. Auch russische Militär-Blogger beschreiben, wie ukrainische Panzerverbände entlang des Flusses Dnipro vorstoßen. Ein Berater des Kiewer Innenministeriums veröffentlicht ein Video, in dem ukrainische Soldaten ihre Nationalflagge in der Ortschaft Solota Balka hissen.

bis 5. Oktober 2022

Die ukrainischen Streitkräfte fahren mit ihrem Vorstoß entlang des Dnipro fort. Russische Quellen berichten von einer äußerst dünn besetzten und brüchigen Frontlinie, was laut Institute for the Study of War zu den ukrainischen Erfolgen im Süden beitrage.

bis 12. November 2022

Am 9. November kündigt Moskau den Rückzug der russischen Soldaten aus der südukrainischen Stadt Cherson und vom gesamten Westufer des Dnipro an, am 11. November ziehen ukrainische Soldaten kampflos in die Gebietshauptstadt ein. Russland hatte das Gebiet Cherson in den ersten Kriegswochen weitgehend besetzt und im September annektiert.

bis 26. Juli 2022

Russland rüstet sich offenbar gegen die ukrainische Offensive auf Cherson im Süden. Die bedeutendste ukrainische Stadt unter russischer Kontrolle liegt am wichtigen Dnipro-Fluss, der ins Schwarze Meer mündet. Von Cherson aus sollen Kreml-Truppen an das Ostufer des Flusses zurückgeschlagen werden, so der ukrainische Plan.

bis 23. August 2022

Die ukrainischen Streitkräfte versuchen weiterhin, das besetzte Cherson zu erobern – bislang können sie dieses Ziel nicht erreichen. Vielmehr herrscht im Süden eine strategische Pattsituation. Indes erschüttern mehrere Explosionen die 2014 annektierte Krim. Russland macht dafür Saboteure verantwortlich, die Ukraine übernimmt zwar offiziell keine Verantwortung, deutet aber an, dass sie hinter den Vorfällen stecken könnte.

bis 8. September 2022

Das ukrainische Militär meldet Fortschritte im Süden und hat nach eigenen Angaben vier russische Munitionsdepots in der Region Cherson zerstört. Auch würden Brücken über den Dnipro unter Beschuss genommen. Laut britischen Geheimdienstinformationen seien die Russen mutmaßlich taktisch überrascht worden.

bis 13. September 2022

Nach Angaben der ukrainischen Armee habe man am 12. September im Süden des Landes rund 500 Quadratkilometer Land zurückerobert. Auf verschiedenen Abschnitten seien die Truppen etliche Kilometer vorgerückt und hätten mehrere Siedlungen in der Region Cherson befreit.

bis 26. September 2022

Ukrainische Militärs halten sich zuletzt über etwaige Fortschritte der Gegenoffensive im Süden bedeckt. Russland greife indes Ziele in der Stadt und Region Odessa mit (iranischen Kamikaze-)Drohnen an, so die ukrainische Seite. Ein Großbrand bricht aus, Munition explodiert.

bis 3. Oktober 2022

Nicht nur im Nordosten, auch im Süden verbuchen ukrainische Einheiten nun Erfolge. Auch russische Militär-Blogger beschreiben, wie ukrainische Panzerverbände entlang des Flusses Dnipro vorstoßen. Ein Berater des Kiewer Innenministeriums veröffentlicht ein Video, in dem ukrainische Soldaten ihre Nationalflagge in der Ortschaft Solota Balka hissen.

bis 5. Oktober 2022

Die ukrainischen Streitkräfte fahren mit ihrem Vorstoß entlang des Dnipro fort. Russische Quellen berichten von einer äußerst dünn besetzten und brüchigen Frontlinie, was laut Institute for the Study of War zu den ukrainischen Erfolgen im Süden beitrage.

bis 12. November 2022

Am 9. November kündigt Moskau den Rückzug der russischen Soldaten aus der südukrainischen Stadt Cherson und vom gesamten Westufer des Dnipro an, am 11. November ziehen ukrainische Soldaten kampflos in die Gebietshauptstadt ein. Russland hatte das Gebiet Cherson in den ersten Kriegswochen weitgehend besetzt und im September annektiert.

Im Detail: Der Kampf um Mariupol

Mariupol war vor dem Krieg eine Stahl- und Universitätsstadt am Asowschen Meer, die davon träumte, Touristen an ihre Sandstrände zu locken. Ein wichtiges Zentrum auf der Verbindungslinie von Russland bzw. den Separatistengebieten zur besetzten Krim. Doch knapp 500.000 Einwohner sind drei Wochen nach Kriegsbeginn bereits vollständig eingekesselt. Wer nicht flieht, muss angesichts des Dauerbeschusses durch Artillerie, Bomben und Raketen ständig um sein Leben fürchten.

Immer weiter Richtung Stadtzentrum rücken die russischen Angreifer auch am Boden vor. Das Symbol des letzten Bollwerkes des ukrainischen Widerstands, eine Stadt in der Stadt, ist das Stahlwerk Asowstal. Dort leisten die verbleibenden Verteidiger der Hafenstadt wochenlang erbitterten Widerstand – letztlich erfolglos.

Der Industriekomplex, in dem sich die Verteidiger verschanzt haben, ist gut zu verteidigen und wie gemacht für eine Stadtguerilla: etwa elf Quadratkilometer voller Eisenbahnschienen, Lagerhäusern, Koksöfen und Schornsteinen. Für Angreifer bedeutet dies schlechte Sicht, Löcher, Hindernisse und potenzielle Fallen auf Schritt und Tritt, auch wegen der zahlreichen Tunnel, die nach Angaben, die nicht unabhängig verifiziert werden können, bis zu 30 Meter tief unter der Fabrik verlaufen und mehr als 20 Kilometer lang sein sollen. Sie dürften aus dem Kalten Krieg stammen und wurden gebaut, um einem Atomkrieg standzuhalten. Auch Hunderte Zivilisten haben sich in das Bunker- und Tunnelsystem geflüchtet.

bis 28. März 2022

Bereits in den ersten Kriegswochen verschärft sich die Lage in Mariupol, das bald von russischen bzw. Separatisten-Einheiten umzingelt wird. Mitte März erobern die Angreifer erste Randbezirke der Hafenstadt. Außerdem steht die Stadt unter ständigem Beschuss durch die Invasoren. Unter anderem werden ein Theater, in dem sich Zivilisten verschanzt haben, und eine Geburtsklinik verheerend getroffen.

bis 4. April 2022

In der umzingelten Stadt harren Tausende Menschen ohne Strom, Heizung, Wasser oder Nahrung aus. Viele flüchten, auch wenn zunächst die Schaffung von sicheren Korridoren gescheitert war. Die ukrainischen Kämpfer leisten den vorrückenden Angreifern erbitterten Widerstand.

bis 13. April 2022

Prorussische Separatisten melden die Einnahme des Hafens von Mariupol. Die ukrainischen Verteidiger berichten zudem, dass ihnen die Munition ausgehe. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht von "mindestens zehntausenden" Toten durch die russische Belagerung.

bis 17. April 2022

Russische und prorussische Truppen rücken in der Stadt weiter vor.

bis 21. April 2022

Die ukrainischen Einheiten werden auf das etwa elf Quadratkilometer große Gebiet des Asowstal-Stahlwerks zurückgedrängt. Abseits davon halten die Verteidiger lediglich kleine, isolierte Positionen in der Stadt. Rund 100.000 Menschen halten sich laut ukrainischen Angaben noch in Mariupol auf.

bis 3. Mai 2022

Die russischen Truppen haben, abgesehen vom Asowstal-Stahlwerk, mittlerweile die Kontrolle über Mariupol übernommen und somit die Landbrücke von der besetzten Krim zum russischen Territorium de facto geschlossen.

bis 20. Mai 2022

Mehr als 260 ukrainische Militärangehörige, darunter 53 Schwerverletzte, haben am 16. Mai das Stahlwerk verlassen und sind in russisch kontrolliertes Gebiet gebracht worden. Am 20. Mai verkündet die russische Armee die vollständige Einnahme des Werks, die Stadt ist nun vollständig unter russischer Kontrolle. Fast 2500 ukrainische Kämpfer geraten in Kriegsgefangenschaft.

bis 28. März 2022

Bereits in den ersten Kriegswochen verschärft sich die Lage in Mariupol, das bald von russischen bzw. Separatisten-Einheiten umzingelt wird. Mitte März erobern die Angreifer erste Randbezirke der Hafenstadt. Außerdem steht die Stadt unter ständigem Beschuss durch die Invasoren. Unter anderem werden ein Theater, in dem sich Zivilisten verschanzt haben, und eine Geburtsklinik verheerend getroffen.

bis 4. April 2022

In der umzingelten Stadt harren Tausende Menschen ohne Strom, Heizung, Wasser oder Nahrung aus. Viele flüchten, auch wenn zunächst die Schaffung von sicheren Korridoren gescheitert war. Die ukrainischen Kämpfer leisten den vorrückenden Angreifern erbitterten Widerstand.

bis 13. April 2022

Prorussische Separatisten melden die Einnahme des Hafens von Mariupol. Die ukrainischen Verteidiger berichten zudem, dass ihnen die Munition ausgehe. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht von "mindestens zehntausenden" Toten durch die russische Belagerung.

bis 17. April 2022

Russische und prorussische Truppen rücken in der Stadt weiter vor.

bis 21. April 2022

Die ukrainischen Einheiten werden auf das etwa elf Quadratkilometer große Gebiet des Asowstal-Stahlwerks zurückgedrängt. Abseits davon halten die Verteidiger lediglich kleine, isolierte Positionen in der Stadt. Rund 100.000 Menschen halten sich laut ukrainischen Angaben noch in Mariupol auf.

bis 3. Mai 2022

Die russischen Truppen haben, abgesehen vom Asowstal-Stahlwerk, mittlerweile die Kontrolle über Mariupol übernommen und somit die Landbrücke von der besetzten Krim zum russischen Territorium de facto geschlossen.

bis 20. Mai 2022

Mehr als 260 ukrainische Militärangehörige, darunter 53 Schwerverletzte, haben am 16. Mai das Stahlwerk verlassen und sind in russisch kontrolliertes Gebiet gebracht worden. Am 20. Mai verkündet die russische Armee die vollständige Einnahme des Werks, die Stadt ist nun vollständig unter russischer Kontrolle. Fast 2500 ukrainische Kämpfer geraten in Kriegsgefangenschaft.

Im Detail: Der Kampf um Sewerodonezk

Mit ihrem Fokus auf den Donbass im Osten der Ukraine versuchen die russischen Streitkräfte zunächst, die jeweils etwa 100.000 Einwohner zählenden Städte Sewerodonezk und Lyssytschansk an den beiden Ufern des Flusses Siwerskyj Donez einzukesseln. Es sind die letzten zwei größeren Städte im Oblast Luhansk, die noch in ukrainischen Händen sind.

Anfang Juni haben die russischen Invasoren bereits die Hälfte von Sewerodonezk erobert, Mitte des Monats halten sie den Großteil der Stadt und rücken weiter Richtung Lyssytschansk auf der anderen Flussseite vor, das sie bis Anfang Juli erobern können.

Die Kämpfe bringen Tod und Zerstörung über den Oblast Luhansk. Gouverneur Serhij Hajdaj zufolge sind Anfang Juli 90 Prozent der Infrastruktur beschädigt und 60 Prozent der Wohnhäuser zerstört.

bis 3. Juni 2022

Sewerodonezk ist schwer umkämpft und steht unter massivem Beschuss durch russische Kräfte, die bereits den Großteil der Stadt erobert haben. Im Zentrum halten die Kämpfe an.

bis 14. Juni 2022

In Sewerodonezk wird laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj "buchstäblich um jeden Meter gekämpft". Nachdem alle drei Brücken über den Fluss Siwerskyj Donez zerstört sind, verschärft sich die Versorgungslage in der Stadt, auch eine Evakuierung wird unmöglich.

bis 23. Juni 2022

Die Kampfhandlungen in Sewerodonezk halten nach wie vor an. Die russischen Einheiten können auch ins Industriegebiet vordringen. Die ukrainischen Verteidiger kontrollieren nur noch das Territorium des Chemiewerks Asot.

bis 26. Juni 2022

Die ukrainischen Verteidiger müssen sich aus Sewerodonezk zurückziehen, nachdem sie den vorrückenden Russen wochenlang standgehalten haben. Russische Truppen besetzen daraufhin die gesamte Stadt. Ihr nächstes Ziel lautet Lyssytschansk, das sie bis Anfang Juli erobern können.

bis 3. Juni 2022

Sewerodonezk ist schwer umkämpft und steht unter massivem Beschuss durch russische Kräfte, die bereits den Großteil der Stadt erobert haben. Im Zentrum halten die Kämpfe an.

bis 14. Juni 2022

In Sewerodonezk wird laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj "buchstäblich um jeden Meter gekämpft". Nachdem alle drei Brücken über den Fluss Siwerskyj Donez zerstört sind, verschärft sich die Versorgungslage in der Stadt, auch eine Evakuierung wird unmöglich.

bis 23. Juni 2022

Die Kampfhandlungen in Sewerodonezk halten nach wie vor an. Die russischen Einheiten können auch ins Industriegebiet vordringen. Die ukrainischen Verteidiger kontrollieren nur noch das Territorium des Chemiewerks Asot.

bis 26. Juni 2022

Die ukrainischen Verteidiger müssen sich aus Sewerodonezk zurückziehen, nachdem sie den vorrückenden Russen wochenlang standgehalten haben. Russische Truppen besetzen daraufhin die gesamte Stadt. Ihr nächstes Ziel lautet Lyssytschansk, das sie bis Anfang Juli erobern können.

Im Detail: Der Kampf um Bachmut

Monatelang toben im Donbass rund um Bachmut im Oblast Donezk, einer Stadt mit vor dem Krieg gut 70.000 Einwohnern, blutige Kämpfe. In diesem Raum ist auf russischer Seite vor allem die Söldnereinheit Wagner aktiv, die auch in Gefängnissen Männer rekrutiert hat, darunter Schwerkriminelle. Insbesondere unter den Gefangenen sollen Berichten zufolge die Verluste extrem hoch sein.

Bis Anfang 2023 verschlechtert sich die taktische Lage für die ukrainischen Verteidiger zusehends. Im Mai 2023 gelingt den Russen schließlich die Einnahme der Stadt. Bachmut gilt der Regierung in Moskau als strategisch wichtig für die vollständige Eroberung des Donbass, einem Hauptziele Russlands.

bis 1. August 2022

Im Donbass haben sich die Kämpfe zwischen den Truppen Kiews und Moskaus im Osten nun den Städten Bachmut und Soledar genähert. Auf der russischen Seite stark vertreten sind in diesem Abschnitt Kämpfer der Söldner-Truppe Wagner.

bis 1. Jänner 2023

Die Ukrainer wehren zahllose russische Angriffe ab, dennoch gelingt den Invasoren in der zweiten Jahreshälfte 2022 ein langsamer Vorstoß bis an die Grenzen von Bachmut. Den Angreifern gelingt es zumindest zeitweise, in Viertel am Rande der Stadt einzudringen. Die ukrainischen Verteidiger haben Bachmut inzwischen zur Festung ausgebaut. Im Dezember erhalten sie überraschend Besuch von ihrem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

bis 1. Februar 2023

Nach tagelangen blutigen Gefechten kann Russland Mitte Jänner das etwa 15 Kilometer nordöstlich von Bachmut gelegene Soledar erobern. Es ist die erste russische Eroberung einer Stadt seit der Einnahme von Lyssytschansk im Juli.

bis 21. Februar 2023

Die russischen Streitkräfte erzielen in und um Bachmut schrittweise weitere taktische Erfolge. Aufnahmen deuten darauf hin, dass es den Angreifern gelungen ist, die Stadt im Nordwesten von der Autobahn Richtung Charkiw abzuschneiden.

bis 28. Februar 2023

Die Lage rings um Bachmut ist laut Einschätzung des ukrainischen Militärs nun "extrem angespannt". Russische Wagner-Söldner versuchen, die Stadt einzukesseln, teilt der Kommandant der Bodentruppen, Olexandr Syrskji, mit.

bis 3. März 2023

Den Wagner-Söldnern gelingt ein Vorstoß bis zum Fluss Bachmutka, der den Osten Bachmuts vom Westen trennt. Nun scheint der ukrainische Rückzug aus dem Ostteil der Stadt in vollem Gange zu sein. Ein in den sozialen Medien veröffentlichtes Video zeigt die Sprengung einer Eisenbahnbrücke im Norden der Stadt.

bis 7. März 2023

Die Angreifer rücken im Nordosten bis an den Bachmutka-Fluss vor. Laut britischen Geheimdiensten schwäche die weitere Verteidigung der Stadt die Streitkräfte auf beiden Seiten. Die Ukrainer dürften ihre Verteidigungslinie aber zuletzt stabilisiert haben. Ihre Versorgung sei hingegen mangels Passierbarkeit wichtiger Zufahrtswege zunehmend schwierig.

bis 8. März 2023

Der Gründer der Wagner-Söldnertruppe, Jewgeni Prigoschin, verkündet die vollständige Einnahme des Ostteils von Bachmut. Das wird auch von internationalen Militärbeobachtern wie dem Institute for the Study of War bestätigt. Kiew will die Stadt dennoch weiter halten, der Fluss Bachmutka könnte den Verteidigern nun als natürliche Barriere dienen.

bis 17. März 2023

Die Kämpfe verlagern sich nach Angaben beider Seiten immer mehr ins Zentrum Bachmuts. Laut Informationen des britischen Verteidigungsministeriums haben einige Einheiten der russischen Armee sowie Wagner-Söldner nun auch westlich des Flusses Bachmutka Fuß gefasst. Die ukrainische Militärführung hält indes an der Verteidigung der Stadt fest.

bis 24. März 2023

Die Dynamik der russischen Angriffe auf Bachmut – mittlerweile im Osten, Süden und Norden eingekesselt – lässt nach. Der Vormarsch kommt laut Einschätzung britischer Geheimdienste sogar weitgehend zum Erliegen.

bis 5. April 2023

Anfang April erhält der russische Vormarsch in Bachmut neues Momentum. Den Invasoren ist mittlerweile die Eroberung des Asom-Metallwerks im Nordosten der Stadt gelungen. Ein Video zeigt Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin außerdem vor dem Rathaus. Nach wie vor leisten die ukrainischen Verteidiger aber erbitterten Widerstand.

bis 19. April 2023

Nach russischen Angaben sind mittlerweile rund 80 Prozent von Bachmut erobert. Geolokalisierte Videos zeigen, dass russische Einheiten im Zentrum an die Bahnstrecke, die von Nord nach Süd führt, vorgerückt sind. Die Ukraine will die Stadt weiter nicht aufgeben und begründet dies damit, die russischen Truppen mit einem Abnutzungskampf zermürben zu wollen.

bis 9. Mai 2023

Offenbar aufgrund von Munitionsmangel hat Jewgeni Prigoschin, Chef der russischen Gruppe Wagner, gedroht, seine Einheiten aus Bachmut abzuziehen. Doch die Söldner scheinen nun doch zu bleiben und Munition zu erhalten. Der Feind würde modernere Ausrüstung einsetzen und Truppen umgruppieren, teilt General Oleksandr Syrskyj, der ukrainische Befehlshaber der Bodentruppen, mit.

bis 15. Mai 2023

Nun rücken die Verteidiger vor: Das ukrainische Militär erobert rund um Bachmut – vor allem nordwestlich der Stadt am Berkhivka-Stausee – bei Gegenangriffen größere Gebiete zurück. Sind sie weiter erfolgreich, könnte der russischen Söldnertruppe Wagner in der Stadt die Einkesselung drohen.

bis 22. Mai 2023

Nach einem weiteren Vorstoß der Wagner-Söldner innerhalb der Stadt wird Bachmut laut Einschätzung westlicher Experten größtenteils von russischen Truppen kontrolliert. Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin hat bereits die vollständige Einnahme proklamiert, Kiew dementiert. Die ukrainischen Streitkräfte führen indes nördlich und südlich der Stadt weiter Gegenangriffe durch.

bis 12. Juni 2023

Während die Stadt nun in russischer Hand ist, rücken im Zuge von Gegenoffensiv-Aktionen an verschiedenen Frontabschnitten ukrainische Einheiten auch bei Bachmut, konkret an der Nord- und Südflanke, weiter vor.

bis 1. August 2022

Im Donbass haben sich die Kämpfe zwischen den Truppen Kiews und Moskaus im Osten nun den Städten Bachmut und Soledar genähert. Auf der russischen Seite stark vertreten sind in diesem Abschnitt Kämpfer der Söldner-Truppe Wagner.

bis 1. Jänner 2023

Die Ukrainer wehren zahllose russische Angriffe ab, dennoch gelingt den Invasoren in der zweiten Jahreshälfte 2022 ein langsamer Vorstoß bis an die Grenzen von Bachmut. Den Angreifern gelingt es zumindest zeitweise, in Viertel am Rande der Stadt einzudringen. Die ukrainischen Verteidiger haben Bachmut inzwischen zur Festung ausgebaut. Im Dezember erhalten sie überraschend Besuch von ihrem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

bis 1. Februar 2023

Nach tagelangen blutigen Gefechten kann Russland Mitte Jänner das etwa 15 Kilometer nordöstlich von Bachmut gelegene Soledar erobern. Es ist die erste russische Eroberung einer Stadt seit der Einnahme von Lyssytschansk im Juli.

bis 21. Februar 2023

Die russischen Streitkräfte erzielen in und um Bachmut schrittweise weitere taktische Erfolge. Aufnahmen deuten darauf hin, dass es den Angreifern gelungen ist, die Stadt im Nordwesten von der Autobahn Richtung Charkiw abzuschneiden.

bis 28. Februar 2023

Die Lage rings um Bachmut ist laut Einschätzung des ukrainischen Militärs nun "extrem angespannt". Russische Wagner-Söldner versuchen, die Stadt einzukesseln, teilt der Kommandant der Bodentruppen, Olexandr Syrskji, mit.

bis 3. März 2023

Den Wagner-Söldnern gelingt ein Vorstoß bis zum Fluss Bachmutka, der den Osten Bachmuts vom Westen trennt. Nun scheint der ukrainische Rückzug aus dem Ostteil der Stadt in vollem Gange zu sein. Ein in den sozialen Medien veröffentlichtes Video zeigt die Sprengung einer Eisenbahnbrücke im Norden der Stadt.

bis 7. März 2023

Die Angreifer rücken im Nordosten bis an den Bachmutka-Fluss vor. Laut britischen Geheimdiensten schwäche die weitere Verteidigung der Stadt die Streitkräfte auf beiden Seiten. Die Ukrainer dürften ihre Verteidigungslinie aber zuletzt stabilisiert haben. Ihre Versorgung sei hingegen mangels Passierbarkeit wichtiger Zufahrtswege zunehmend schwierig.

bis 8. März 2023

Der Gründer der Wagner-Söldnertruppe, Jewgeni Prigoschin, verkündet die vollständige Einnahme des Ostteils von Bachmut. Das wird auch von internationalen Militärbeobachtern wie dem Institute for the Study of War bestätigt. Kiew will die Stadt dennoch weiter halten, der Fluss Bachmutka könnte den Verteidigern nun als natürliche Barriere dienen.

bis 17. März 2023

Die Kämpfe verlagern sich nach Angaben beider Seiten immer mehr ins Zentrum Bachmuts. Laut Informationen des britischen Verteidigungsministeriums haben einige Einheiten der russischen Armee sowie Wagner-Söldner nun auch westlich des Flusses Bachmutka Fuß gefasst. Die ukrainische Militärführung hält indes an der Verteidigung der Stadt fest.

bis 24. März 2023

Die Dynamik der russischen Angriffe auf Bachmut – mittlerweile im Osten, Süden und Norden eingekesselt – lässt nach. Der Vormarsch kommt laut Einschätzung britischer Geheimdienste sogar weitgehend zum Erliegen.

bis 5. April 2023

Anfang April erhält der russische Vormarsch in Bachmut neues Momentum. Den Invasoren ist mittlerweile die Eroberung des Asom-Metallwerks im Nordosten der Stadt gelungen. Ein Video zeigt Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin außerdem vor dem Rathaus. Nach wie vor leisten die ukrainischen Verteidiger aber erbitterten Widerstand.

bis 19. April 2023

Nach russischen Angaben sind mittlerweile rund 80 Prozent von Bachmut erobert. Geolokalisierte Videos zeigen, dass russische Einheiten im Zentrum an die Bahnstrecke, die von Nord nach Süd führt, vorgerückt sind. Die Ukraine will die Stadt weiter nicht aufgeben und begründet dies damit, die russischen Truppen mit einem Abnutzungskampf zermürben zu wollen.

bis 9. Mai 2023

Offenbar aufgrund von Munitionsmangel hat Jewgeni Prigoschin, Chef der russischen Gruppe Wagner, gedroht, seine Einheiten aus Bachmut abzuziehen. Doch die Söldner scheinen nun doch zu bleiben und Munition zu erhalten. Der Feind würde modernere Ausrüstung einsetzen und Truppen umgruppieren, teilt General Oleksandr Syrskyj, der ukrainische Befehlshaber der Bodentruppen, mit.

bis 15. Mai 2023

Nun rücken die Verteidiger vor: Das ukrainische Militär erobert rund um Bachmut – vor allem nordwestlich der Stadt am Berkhivka-Stausee – bei Gegenangriffen größere Gebiete zurück. Sind sie weiter erfolgreich, könnte der russischen Söldnertruppe Wagner in der Stadt die Einkesselung drohen.

bis 22. Mai 2023

Nach einem weiteren Vorstoß der Wagner-Söldner innerhalb der Stadt wird Bachmut laut Einschätzung westlicher Experten größtenteils von russischen Truppen kontrolliert. Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin hat bereits die vollständige Einnahme proklamiert, Kiew dementiert. Die ukrainischen Streitkräfte führen indes nördlich und südlich der Stadt weiter Gegenangriffe durch.

bis 12. Juni 2023

Während die Stadt nun in russischer Hand ist, rücken im Zuge von Gegenoffensiv-Aktionen an verschiedenen Frontabschnitten ukrainische Einheiten auch bei Bachmut, konkret an der Nord- und Südflanke der Stadt, weiter vor.

Grafische Gestaltung: Silke Ulrich, Katharina Maitz, Günter Pichler, Eva Wabscheg

Digitale Aufbereitung und Zusammenstellung: Jonas Binder

Quellen: Als Grundlage dienten Karten der APA (Austria Presse Agentur), die sich wiederum auf verschiedene Kartenquellen beziehen (Institute for the Study of War/Critical Threats Project, Liveuamap, New York Times, BBC) beziehungsweise auch diese Kartenquellen direkt.

Die russischen Verteidigungsanlagen, die auf der Karte der ukrainischen Sommeroffensive 2023 eingezeichnet sind (Stand 20. Juni 2023), stammen vom Analysten Brady Africk, der hauptberuflich beim American Enterprise Institute tätig ist. Er konnte mehr als 3500 dieser Schützengräben, Panzersperren und Co anhand von Satellitenbildern lokalisieren. Verzeichnet sind dabei nur Anlagen, die nach dem 24. Februar 2022 errichtet wurden.

Die hier gezeigten Frontverläufe sollen einen Eindruck von der Dynamik des Kriegs bieten und sind nicht als exaktes Abbild der jeweiligen Situation zu verstehen – sie können sich daher auch von Darstellungen anderer Quellen oder Medien unterscheiden. Auch die beschossenen/umkämpften Ortschaften stellen jeweils nur eine Auswahl dar.

Für die Beschreibung der verschiedenen Ereignisse griffen wir neben der APA auch auf die Veröffentlichungen des Institute for the Study of War als Textquelle zurück.