MULTIMEDIA-DOSSIER
101 Siege
und die Geschichte des Rennstalls Red Bull Racing
Sein Sieg in Kanada ließ Max Verstappen mit Red Bull Racing Geschichte schreiben. Als fünfter Rennstall schafften es die Bullen in der Formel 1 in den 100er-Klub. Am 2. Juli 2023 feierten sie beim Heim-Grand-Prix in Spielberg mit dem Niederländer Sieg Nummer 101.
Von Matthias Janisch
Probieren wir es einmal, vielleicht gelingt uns ja irgendwann ein GP-Sieg." Unter diesem bescheidenen Motto begann die wohl größte Erfolgsgeschichte der jüngeren Formel-1-Historie, wie sich Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko erinnert. Nach Jahren als Partner von Sauber entschloss sich Dosen-Milliardär Dietrich Mateschitz dafür, 2004 das marode und finanziell angeschlagene Jaguar-Team zu kaufen, um ein Jahr später damit als Red Bull Racing an den Start zu gehen.
"Es war damals völlig unvorstellbar, dass wir solche Dimensionen erreichen. Wir waren ein Energy-Drink-Hersteller, unvorstellbar, dass wir mit Ferrari und Mercedes mitmischen", sagt Marko zu den Anfängen des Teams. Tatsächlich stieg der österreichische Rennstall mit dem 100. GP-Sieg von Red-Bull-Racing-Pilot Max Verstappen beim Großen Preis von Kanada in Montreal in einen elitären Kreis auf. Mit Ferrari, McLaren, Mercedes und Williams schafften es zuvor nur vier Teams, diese Marke zu knacken. Der Weg zum 100er war für die Bullen durchaus von Höhen und Tiefen geprägt.
2005
2006
Im zweiten Jahr änderte sich einiges für den jungen Rennstall von Teamchef Christian Horner. Unter der Haube sorgte ein Ferrari-Motor für Leistung und im Werk landeten die Bullen mit Star-Ingenieur Adrian Newey (Foto) einen echten Coup, der ihnen in den nächsten Jahren viel Erfolg einbringen sollte. Ein weiterer Meilenstein: David Coulthard gelang beim GP von Monaco im RB2 der erste Podiumsplatz in der Formel 1. Teamkollege Christian Klien wurde nach Ungereimtheiten drei Rennen vor Schluss vor die Tür gesetzt, seinen Platz übernahm Robert Doornbos, der ohne WM-Punkte blieb.
2007
Die Professionalisierung des Teams nahm im dritten Jahr ein weiteres Mal zu. Mit Mark Webber bekam Coulthard einen etablierten Fahrer zur Seite gestellt, Renault wurde zum langjährigen Motorenpartner des Rennstalls. Trotz einiger Ausfälle ging der Trend bergauf. Webber fuhr am Nürburgring mit Platz drei das zweite Podium des Teams ein, der fünfte Platz seines Kollegen bedeutete die bisher beste Punkteausbeute in der Formel 1.
2008
In der vierten Saison war der Welpenschutz für die Bullen dann endgültig vorbei. Aerodynamisch bewies Adrian Newey sein Können, wurde die auffällige Flügelkonstruktion auf der Motorabdeckung des RB4 von vielen anderen Teams übernommen. Webber (Foto) überholte Coulthard in der Fahrer-Wertung, der Druck innerhalb des "Einser-Teams" stieg auch aufgrund des sensationellen Sieges von Sebastian Vettel im Toro Rosso beim GP von Italien. Nach der Saison lag Red Bull Racing in der Konstrukteurs-WM sogar hinter dem Tochterteam.
2009
Mit der Beförderung von Vettel zu Red Bull Racing, wo er den zurückgetretenen Coulthard ersetzte, gelang dem österreichischen Team der nächste Coup. In Shanghai feierte der Deutsche vor seinem Teamkollegen den ersten (Doppel-)Sieg in der Geschichte des Teams (Foto), nachdem er schon die erste Poleposition geholt hatte. Kurios: Anstelle der österreichischen Hymne wurde bei der Siegerehrung in China für das Team die britische abgespielt. Ein weiterer Rennerfolg (GP von Großbritannien) von Vettel sollte folgen, ehe auch Webber erstmals auf dem obersten Treppchen stand (GP von Deutschland). In der WM war man hinter Brawn GP klar die zweitstärkste Kraft.
2010
Red Bull Racing war nun an der Spitze angekommen, hatte mit dem jungen Vettel ein absolutes Top-Talent in den eigenen Reihen und mit dem von Adrian Newey konzipierten RB6 das wohl schnellste Auto im Fahrerfeld. Einziges Manko: Die Zuverlässigkeit litt, dreimal kam der Deutsche nicht ins Ziel. Nach dem Ausscheiden beim Korea-GP schien der angepeilte WM-Titel unerreichbar zu sein, Fernando Alonso im Ferrari war zu weit weg. Zwei Siege in den letzten zwei Rennen und eines der packendsten Finale der Formel 1 in Abu Dhabi brachten dann die Sensation: Der Heppenheimer Vettel krönte sich mit 23 Jahren und 134 Tagen zum bis dato jüngsten Weltmeister, dem ersten aus dem Hause Red Bull.
2011
Der erste WM-Titel sollte der Beginn einer eindrucksvollen Serie werden. Konnte Alonso mit dem Ferrari im Vorjahr noch mithalten, dominierten die Bullen in dieser Saison nach Belieben. Zwölf Siege, 18 Polepositions und 27 Podiumsplätze später krönte sich das österreichische Team zum zweiten Mal zum Konstrukteurs-Champion und obendrauf entschied ein furioser Vettel die Weltmeisterschaft bereits früh für sich, hatte am Ende 122 Punkte Vorsprung auf den zweitplatzierten Jenson Button (McLaren) in der Fahrer-WM.
2012
Weitaus weniger dominant, dafür umso spannender gestaltete sich das Jahr 2012 für Red Bull Racing und vor allem Vettel. Nach dem ersten Saisondrittel noch weit hinter Alonso, setzte der Deutsche zu einer Siegesserie an, gewann beginnend mit dem Singapur-GP vier Rennen in Folge und schnappte sich die WM-Führung zurück. Beim Finale in Brasilien überschlugen sich die Ereignisse. Mit 13 Punkten Vorsprung ging Vettel ins Rennen, flog nach einem Crash in der ersten Runde aber auf den letzten Platz zurück. Im Regen von Interlagos kämpfte sich der Deutsche auf Platz sechs nach vorne, was ihn zum jüngsten Dreifach-Champion der Königsklasse machte – drei Punkte vor Alonso.
2013
Im letzten Jahr der Saugmotor-Ära führte Vettel mit seinem RB9 seine beeindruckende Siegesserie fort. Krönte sich der Deutsche im Vorjahr erst im letzten Rennen zum Weltmeister, konnte sich Vettel beim Großen Preis von Indien vier Rennen vor Schluss den Titel sichern. Den größten Aufreger der Saison gab es hingegen zu Beginn der Weltmeisterschaft, als der dreifache Champion eine Teamorder missachtete und in Malaysien Teamkollege Webber überholte, was zum Zerwürfnis der beiden Piloten führte. Der Australier beendete am Ende der Saison seine Karriere.
Der Red Bull Ring
2013 sollte dann nicht nur eine äußerst erfolgreiche Zeit für Red Bull Racing in der Formel 1 enden, sondern auch die lange Wartezeit heimischer Motorsportfans: Am 23. Juli 2013 bestätigte die Formel 1 offiziell ihre Rückkehr nach Spielberg – aus sportlicher Sicht der wohl größte Coup von Dietrich Mateschitz. Mit dem Rennen 2014 feierte der Große Preis von Österreich dann sein Comeback.
Ein kurzer Rückblick: Als Österreichring 1969 eröffnet, fuhr die Formel 1 von 1970 bis 1987 auf dem Ring, ehe es einen zweiten Zwischenstopp von 1997 bis 2003 gab, damals unter dem Namen A1-Ring. Die Streckenführung änderte sich mehrmals, die größte Veränderung war die Verkürzung 1995, womit auch die legendäre Westschleife ausgedient hatte.
Nachdem sich die Formel 1 zum zweiten Mal aus Österreich verabschiedet hatte, kaufte Mateschitz das Gelände und baute die traditionsreiche Strecke unter dem Namen Red Bull Ring nach langem Hin und Her wieder auf. Neben der Formel 1 feierten auch die MotoGP und die DTM ihr Comeback und machten Spielberg einmal mehr zu Österreichs Motorsport-Hochburg.
Auch die Zukunft der Königsklasse des Motorsports in der Steiermark ist gesichert: Am GP-Sonntag 2023 gab Red Bull die Verlängerung des Vertrags mit der Formel 1 bis 2030 bekannt.
Die Strecke
Der Red Bull Ring in Spielberg ist 4,318 Kilometer lang. In 71 Runden legen die Piloten 306,58 Kilometer zurück.
Red Bull Wing
Der Red Bull Wing bildet, inspiriert vom Heckflügel eines Rennwagens, gewissermaßen das Tor zum Red Bull Ring. Er beherbergt ein Veranstaltungszentrum, das unter anderem bei der Formel 1 und MotoGP als Media Center genutzt wird, und VIP-Lounges im oberen Bereich. Außerdem befinden sich hier auch der Fanshop, das Welcome-Center und ein Café. 900 Tonnen Stahl wurden für das Gebäude verbaut. Links und rechts davon: die Start-Ziel-Tribüne.
Boxengasse
Der Ring ist mit insgesamt 30 Boxen zu je rund 120 Quadratmetern ausgestattet, die auch miteinander verbunden werden können und die den internationalen Motorsportvorgaben entsprechen. Das Boxengebäude beherbergt außerdem das Bistro "Bull's Lane" mit Platz für bis zu 80 Personen innen und 400 weiteren auf der Terrasse, die Media Lounge für mehr als 200 Personen und die Race Control.
Niki-Lauda-Kurve
2019 wurde die erste Kurve in Spielberg in Niki-Lauda-Kurve umbenannt. Auf dem früheren Österreich- bzw. A1-Ring war einst bereits eine Kurve nach Lauda benannt gewesen, ab 2014 hatte man diese jedoch ebenso wie einige andere an Sponsoren "verkauft". Daneben befindet sich die Steiermark-Tribüne.
Kartbahn
Statt den Formel-1-Boliden gehörte diese Strecke den Viertakt-Karts.
Offroad-Bike-Track
Im Wald an der Westschleife befinden sich der Enduro Track mit seinen drei unterschiedlichen Trails für ein Motorrad-Erlebnis im Gelände. Auf dem Trial Track wiederum warten spektakuläre Hindernisse jeder Art. Zwischen Wald und Rennstrecke: die Red Bull Tribüne.
Schönberghof und
Allrad-Teststrecke
Im Norden des Rings steht mit dem Schönberghof ein beliebtes Ausflugsziel mit Blick auf den gesamten Red Bull Ring. Daneben befindet sich die 8000 Quadratmeter große Allrad-Teststrecke, auf der SUVs an ihr Limit gebracht werden. Es warten Schrägfahrten, Wellenbahn, Holzweg, Kiesbett und verschiedenste Auffahrten über Felsen, Stufen, Rollen etc. In diesem Bereich steht außerdem die Tribüne Schönberg.
Gästehaus Enzinger
In unmittelbarer Nähe zum Landhotel Schönberghof bietet das Gästehaus Enzinger 14 Doppelzimmer. Hier hat man ebenfalls direkten Blick auf die Rennstrecke. Zwischen dem Gästehaus und dem Wald steht die Tribüne-Nord.
Der Bulle
Der knapp 15 Meter hohe Bulle ist seit 2012 das Wahrzeichen in der Mitte des Red Bull Rings. Von den steirischen Künstlern Clemens Neugebauer und Martin Kölldorfer aus 1700 verschweißten Metallplatten kreiert, springt er mit seinem vergoldeten Horn mit sieben Metern Spannweite durch einen 17 Meter hohen Bogen. Das Gewicht von Stier und Gerippe beträgt 68 Tonnen, wobei 950 Tonnen Beton als Fundament verwendet wurden. Neben dem Bullen steht die Tribüne-Mitte.
Driving Center
Auf einer Gesamtfläche von 46.000 Quadratmetern warten eine Schleuderplatte, Gefällestrecke, Kreisbahn und eine bewässerbare Asphaltfläche auf jene, die ihre Fahrkenntnisse perfektionieren möchten.
Jochen-Rindt-Kurve
Der mehrfache Grand-Prix-Sieger Jochen Rindt wuchs als Waise mit deutscher Staatsangehörigkeit bei seinen Großeltern in Graz auf und startete als Rennfahrer ausschließlich für Österreich. 1970 verunglückte er in Monza (Italien) tödlich. Er ist Namensgeber der vorletzten Kurve auf dem Ring. Am Abschnitt zwischen der Rindt-Kurve und der letzten Kurve liegt die Tribüne T10.
Car Park
In diesem Gebäude, nordöstlich des Fahrerlagers, ist der Red Bull Motorsport-Fuhrpark untergebracht – unter anderem zwölf KTM X-Bows, neun Formel 4 und zwei Formel Renault 3.5. Der Car Park verfügt über 49 Stellplätze, drei Werkstätten und eine Waschinsel.
Scrollen Sie weiter, um die Formel-1-Geschichte von Red Bull Racing von 2014 bis 2023 zu erfahren!
2014
Mit dem Aus des Saugmotors in der Formel 1 fand auch die Dominanz von Red Bull Racing ein Ende. Nach dem Karriereende von Mark Webber wurde sein Platz mit einem australischen Landsmann nachbesetzt. Daniel Ricciardo, bisher dritter Pilot im Bullenstall, fuhr für den auf die gesamte Saison gesehen chancenlosen Rennstall immerhin drei Siege ein, Vettel blieb in seinem letzten Jahr für Red Bull ohne Sieg. Das Team beendete die Konstrukteurs-WM immerhin auf Platz zwei.
2015
Mit dem Wechsel von Vettel zu Ferrari ging bei Red Bull Racing eine Ära zu Ende. Neuer Teamkollege von Ricciardo (Foto) wurde Daniil Kvyat, der Erfolg blieb über die gesamte Saison aber aus. Nur drei Podestplätze – davon kein einziger Sieg – sorgten für hitzige Stimmung im Team, auch der Motorenvertrag mit Renault wurde gekündigt. Nach langem Hin und Her einigte man sich nach Absagen von Ferrari, Mercedes und Honda doch noch auf eine Weiterführung der Zusammenarbeit mit den Franzosen über 2015 hinaus.
2016
Für die Zukunft des Rennstalls sollte das Jahr 2016 ein entscheidendes werden, wurde doch Kvyat nach mehreren Kollisionen ins Tochterteam Toro Rosso geschickt und ein gewisser Max Verstappen rutschte ins Einser-Team. In seinem ersten Rennen für Red Bull Racing feierte der Niederländer in Spanien gleich seinen ersten Sieg – mit 18 Jahren und 228 Tagen war er obendrauf noch der jüngste GP-Sieger aller Zeiten. Nach einem weiteren Sieg von Ricciardo belegte das österreichische Team wieder Platz zwei in der Konstrukteurs-WM.
2017
Mercedes blieb auch das vierte Jahr in Folge das Maß aller Dinge in der Formel 1, was auch Red Bull Racing zu spüren bekam. Für das Team von Ricciardo und Verstappen reichte es in der Weltmeisterschaft nur zu drei Siegen, wovon zwei auf das Konto des jungen Niederländers gingen. Die Kritik an den Renault-Motoren kam wieder auf, beklagten die Bullen immer wieder ein entscheidendes Leistungsdefizit und fehlende Zuverlässigkeit.
2018
Das Leistungsdefizit in Sachen Motor wurde auch ein Jahr darauf nicht geringer. Die "Silberpfeile" von Mercedes dominierten weiterhin nach Belieben, dennoch konnten die Bullen zwei prestigeträchtige Erfolge feiern. Ricciardo durfte beim GP von Monaco jubeln, Verstappen gewann erstmals für Red Bull Racing das Heimrennen am Red Bull Ring in Spielberg. Der Streit mit Renault lief aber auch öffentlich immer wieder aus dem Ruder, vor allem in Form von Teamchef Christian Horner, was das Ende der Zusammenarbeit mit dem Motorenhersteller bedeutete.
2019
Neuer Motor, neues Glück? Nach Jahren mit Renault-Motoren startete Red Bull 2018 mit Honda-Antriebseinheiten unter der Haube. Gesteuert wurde der RB15 von Verstappen und Pierre Gasly, der den zu Renault abgewanderten Ricciardo ersetzte. Absoluter Höhepunkt der Saison war der zweite Heimsieg in Österreich durch Verstappen. Gasly musste zum GP von Belgien wieder zurück zu Toro Rosso, für ihn rückte Alexander Albon nach.
2020
Mit großen Ambitionen gestartet, konnte Red Bull Racing abermals nicht in den Titelkampf eingreifen. Aufgrund der Coronapandemie verzögerte sich der Start der Formel 1 um vier Monate. Der Auftakt erfolgte dann in Österreich mit einem doppelten GP-Wochenende, wo Verstappen beim GP der Steiermark Platz zwei einfahren konnte. Zwei Siege (70. Jubiläums-GP, GP von Abu Dhabi) gelangen dem Niederländer, während Albon oftmals nur hinterher fuhr. Am Ende der Saison gab Red Bull Racing deshalb die Verpflichtung von Sergio Perez als zweiten Fahrer neben Verstappen für die kommende Saison bekannt.
2021
Die im Rückblick von vielen als beste Saison der Formel-1-Geschichte bezeichnete Weltmeisterschaft 2021 hatte es in sich. Aufgrund geringfügiger aerodynamischer Regeländerungen und einem stärkeren Honda-Motor konnte Red Bull plötzlich mit Mercedes mithalten, was einen wilden Zweikampf zwischen Verstappen und Lewis Hamilton zur Folge hatte – inklusive zweier Kollisionen in Silverstone und Monza. Punktgleich ging es zum Finale nach Abu Dhabi, wo Hamilton schon wie der sichere Sieger aussah. Eine strittige Entscheidung vom damaligen Rennleiter Michael Masi und ein furios fahrender Verstappen sorgten dann doch noch für den ersten WM-Titel des Niederländers und Red Bulls ersten Erfolg seit Vettel 2013.
2022
Ein Jahr nach dem fünften Fahrer-Titel für Red Bull Racing sah alles nach einem Zweikampf zwischen Verstappen und Ferrari-Pilot Charles Leclerc aus. Die Scuderia konnte zwar immer wieder mit den Bullen mithalten, war am Ende aufgrund von Fehleranfälligkeiten der Box und Fahrer sowie Zuverlässigkeitsproblemen nicht in der Lage, entscheidend in den WM-Kampf einzugreifen. Verstappen fixierte in einem chaotischen Japan-GP seinen zweiten WM-Titel – in den USA folgte der Konstrukteurstitel. Für das Überziehen der Budgetobergrenze wurde Red Bull jedoch von der FIA mit einer Reduktion der Entwicklungszeit im Windkanal und einer Geldstrafe belegt.
2023
Nach einem dominanten Start in die Saison scheint Verstappen auch der dritte WM-Titel in Folge nicht zu nehmen. Der Niederländer agiert in eindrucksvoller Manier und fuhr in den ersten acht Rennen sechs Siege ein, die anderen zwei gelangen seinem Teamkollegen Perez. Am bedeutendsten war wohl der Erfolg in Kanada, mit dem Verstappen seinen Rennstall in den 100er-Klub der Formel 1 hievte. Beim Heimrennen für seine Bullen in Spielberg legte er mit Sieg Nummer 101 nach.
Auch in der Konstrukteurs-WM ist der Aufstieg Red Bulls deutlich zu sehen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten avancierte der österreichische Rennstall mit Sebastian Vettel zum absoluten Dominator, ehe man in den erfolgreichen Mercedes-Jahren oft nur hinterher fuhr. Durch Max Verstappen und Sergio Perez sind die Bullen aber aktuell wieder das Maß der Dinge in der Formel 1.
Der Grand Prix in Spielberg 2023
Um den möglicherweise 101. GP-Sieg von Red Bull Racing – beim zehnten Rennjubiläum am Red Bull Ring – auch hautnah mitzuerleben, will die Anreise nach Spielberg bei erneut rund 300.000 Fans gut geplant sein. Die meisten Probleme dürfte es diesbezüglich am Samstag und Sonntag geben, Stau-Hotspots sind der Knoten St. Michael und die S 36. Deshalb am besten über wenig befahrene Straßen anreisen, und das so früh wie möglich (vor 7.30 Uhr).
Das Programm
Do, 29. Juni 2023
Fr, 30. Juni 2023
Sa, 1. Juli 2023
So, 2. Juli 2023
Stressfreier als mit dem Pkw reist man am Rennwochenende aber ohnehin mit der 3B-Regel an: Bus, Bahn oder Bike. Zum zweiten Mal fahren bundesweite Shuttle-Busse von rund 150 Orten und Haltepunkten in sechs Bundesländern (Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Wien), zusätzlich gibt es am Samstag und Sonntag Express-Shuttles.
Für Besucher aus der Region gibt es kostenlose Shuttles vom Bahnhof in Knittelfeld zur Rennstrecke. Wer ein Fahrrad dabei hat, parkt am besten bei der Therme in Fohnsdorf, dort wird ein Park-and-Ride-Parkplatz eingerichtet, zusätzlich gibt es weitere Fahrradabstellplätze an der L 503 in direkter Nähe zur Strecke.
Wie schon im Vorjahr kann am Gelände nicht mit Bargeld bezahlt werden. Entweder man lädt eine Cashless-Karte auf oder bezahlt mit Bankomat- und Kreditkarte. Die besten Partys findet man übrigens nicht weit vom Red Bull Ring entfernt – auf den Campingplätzen und in umfunktionierten Ställen wird bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.
Digitale Aufbereitung: Jonas Binder
3D-Streckenplan: Stephan Pelizzari, Kleine Zeitung Infografik
Quellen: APA, formular1.com, redbullring.com
Fotos: GEPA/Dieter Mathis, GEPA/Franz Pammer, Imago/Motorsport Images (7), Imago/Sportfotodienst, Imago/Hasan Bratic, Imago/LAT Photographic (2), Imago/Thomas Melzer, Imago/HochZwei (2), Getty/HochZwei, Imago/ANP, Imago/Laci Perenyi, Red Bull Content Pool/Getty Images, GEPA/xpb.cc, KLZ/Gernot Eder.
Der Grand Prix in Spielberg 2023
Den Sieg beim Großen Preis von Österreich in Spielberg schnappte sich auch 2023 souverän Max Verstappen. Der Niederländer feierte seinen fünften Erfolg am Red Bull Ring vor Charles Leclerc und Sergio Perez. Red Bull Racing hat damit, saisonübergreifend das letzte Rennen 2022 mitgerechnet, zehn Rennen in Serie gewonnen.
304.000 Zuschauer waren am gesamten Rennwochenende an den Ring gekommen, teilte der Veranstalter mit. Besonders die holländischen Fans waren wieder in Scharen in die Steiermark gereist.
Größeren Zwischenfälle gab es laut Bilanz der Einsatzkräfte trotzdem nicht: Die Zahl der Übertretungen und Anzeigen (Lärm, Anstandsverletzungen, Körperverletzungen, Sachbeschädigungen, Diebstähle, Suchtmitteldelikte) hielt sich im Rahmen, so die Polizei. Außerdem kam es auch zu keinen massiven Verkehrsbehinderungen. In Summe standen mehrere Hundert Polizistinnen und Polizisten im Einsatz.
Rund um die Rennstrecke passierten allerdings mehrere Unfälle: Ein 68-Jähriger stürzte mit seinem E-Bike am Veranstaltungsgelände und zog sich lebensgefährliche Verletzungen zu. Außerdem wurde ein 47-jähriger Fußgänger nahe des Renngeländes von einem Taxi erfasst und schwer verletzt. Am ersten Anreisetag verstarb ein 59-jähriger Motorradlenker auf der B 96 nach einer Kollision mit einem Pkw noch an der Unfallstelle.
Digitale Aufbereitung: Jonas Binder
3D-Streckenplan: Stephan Pelizzari, Kleine Zeitung Infografik
Quellen: APA, formular1.com, redbullring.com
Fotos: GEPA/Dieter Mathis, GEPA/Franz Pammer, Imago/Motorsport Images (7), Imago/Sportfotodienst, Imago/Hasan Bratic, Imago/LAT Photographic (2), Imago/Thomas Melzer, Imago/HochZwei, Getty/HochZwei, Imago/ANP, Imago/Laci Perenyi, Red Bull Content Pool/Getty Images, GEPA/xpb.cc, KLZ/Gernot Eder, GEPA/ Mario Bühner, APA/Georg Hochmuth.