Nach Tod von Papst Franziskus

Konklave und Co: Alles zum Vatikan und was jetzt dort passiert

„Ein schlichter Diener auf dem Stuhl Petri“

Papst Franziskus

Bürgerlicher Name:

Jorge Mario Bergoglio

17. Dezember 1936 –
21. April 2025

„Wir alle haben die Pflicht, Gutes zu tun“

Papst Franziskus

DOSSIER. Papst Franziskus ist am Ostermontag um 7.35 Uhr im Alter von 88 Jahren verstorben. Der Zeitraum, in dem die römisch-katholische Kirche kein Oberhaupt hat (Sedisvakanz) folgt strengen Regeln. Das Leben des Pontifex, seine letzte Ruhestätte, das Konklave, die Sixtinische Kapelle und der Petersdom im Überblick.

Von Günter Pichler, Monika Schachner und Silke Ulrich

Papst Franziskus ist an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Der Schlaganfall habe zu einem Koma und einem „irreversiblen“ Ausfall des Herzens geführt, hieß es in dem Montagabend vom Vatikan veröffentlichten Totenschein des Papstes. Der Tod des geistlichen Oberhaupts der katholischen Kirche wurde vom Leiter der Gesundheitsbehörde des Vatikan, Andrea Arcangeli, offiziell bestätigt.

Er war im Februar wegen einer Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert worden, am 23. März aber wieder entlassen worden. Am Sonntag hatte er noch an der Ostermesse auf dem Petersplatz teilgenommen.

Papst Franziskus will laut seinem Testament in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom und nicht wie viele seiner Vorgänger im Petersdom im Vatikan beigesetzt werden. In dem Dokument legte der Papst fest: „Das Grab muss in der Erde sein, einfach, ohne besonderen Schmuck und mit der einzigen Inschrift: Franciscus.“

„Ein bisschen Barmherzigkeit, macht die Welt weniger kalt und gerechter“

Papst Franziskus

Papst Franziskus

Lebenslauf

Jorge Mario Bergoglio 
wurde am 17. Dezember 1936 als Sohn italienischer Einwanderer in Buenos Aires geboren

1955:
Abschluss als Chemietechniker in Buenos Aires

1958:
Eintritt in das Seminar des Jesuitenordens

1958–1963:
Jesuiten-Seminar in Santiago de Chile

1963:
Zurück in Argentinien, Philosophiestudium in San Miguel

1964–1965:
Lehrer für Literatur und Psychologie in Santa Fe

1966:
Lehrer in Buenos Aires

1967–1970:
Theologie-Studium in San Miguel

1969:
Priesterweihe

1973–1979:
Provinzial des Jesuiten-Ordens in Argentinien

1980–1986:
Rektor des Colegio Massimo und der Fakultät für Philosophie und Theologie in San Miguel; außerdem Pfarrer der Gemeinde San José in der Diözese von San Miguel

1992:
Bischofsweihe in der Kathedrale von Buenos Aires

1998:
Ernennung zum Erzbischof von Buenos Aires

2013:
Wahl zum Papst

Papst Franziskus 
ist am Montag, 21. April 2025, in seiner Residenz im Gästehaus St. Martha verstorben.

„Das Leben ist eine Reise. Wenn wir anhalten, läuft es nicht richtig“

Papst Franziskus

Die Zeit der Sedisvakanz

Der Zeitraum, in dem die römisch-katholische Kirche kein Oberhaupt hat – zum Beispiel nach dem Tod eines Papstes oder wenn ein Papst auf sein Amt verzichtet – bis zur Wahl seines Nachfolgers, wird Sedisvakanz (lat. für sedes vacuus = leerer Stuhl) genannt und folgt strengen Regeln.

Nach dem Tod oder Rücktritt eines Papstes übernimmt das Kardinalskollegium die wichtigsten Amtsgeschäfte. In dieser Zeit darf nur das Nötigste entschieden, jedoch nichts geändert werden. Während dieser Zeit trifft sich das Kardinalskollegium täglich zu Generalkongregationen.

Während der Sedisvakanz ist der Camerlengo (Kardinalkämmerer, Camerarius Camerae Apostolicae) für die Organisation des Konklaves und die Verwaltung des Heiligen Stuhls (das „Tagesgeschäft“) verantwortlich.

Die Sedisvakanz durch den Tod eines Papstes folgt strengen Regeln. Folgende Aufgaben fallen in diesem Zeitraum:

+ Benachrichtigung der Öffentlichkeit
+ Versiegelung der Privatgemächer des Verstorbenen
+ Zerstörung von Fischerring und Siegeln
+ Organisation der neuntägigen Trauerfeier
+ Beisetzung des verstorbenen Papstes
+ Wahl eines neuen Papstes

Die Länge der Sedisvakanz hängt von der Dauer der Wahl ab. Ist ein neuer Papst gewählt, endet die Vakanz.

So wird der neue Papst gewählt

Treffen der Kardinäle

in der Paulus-Kapelle im Vatikan, wo sie um Beistand beten. Gang zur Sixtinischen Kapelle.

Alle betreten die Sixtinische Kapelle

Die Kapelle wurde zuvor auf elektronische Wanzen untersucht.

Schwur

Alle geloben, sich an die Regeln der Papstwahl zu halten und Stillschweigen zu bewahren.

Verdeutlichung der Regeln

Die Kardinäle dürfen über die Regeln diskutieren, sie aber nicht verändern. Die Wahlleiter werden bestimmt und die Kapelle verriegelt.

Vorschläge und Abstimmung

Jeder Kardinal schreibt einen Namen auf einen Stimmzettel, faltet ihn, geht zum Altar und schwört, den Mann zu wählen, den er zum Papst haben will. Von einem Teller wird der Stimmzettel in einen Kelch auf den Altar gelegt. Die Wahlleiter prüfen die Zahl aller Stimmzettel und verlesen laut die Namen auf den Zetteln.

Die erste Abstimmung findet am Nachmittag des ersten Tages statt.

Schwarzer Rauch

Bekommt niemand zwei Drittel aller Stimmen, kann – außer am ersten Tag – sofort neu abgestimmt werden. Gibt es auch nun keinen Sieger, werden alle Stimmzettel in einem Ofen verbrannt. Von außen sieht man schwarzen Rauch.

Die Wahlgänge

Am ersten Tag findet nur ein Wahlgang statt, an den folgenden bis zu vier. Nach dem 13. Wahlgang wird die Wahl für einen Tag der Diskussion unterbrochen. Zwischen den Wahlgängen residieren die Kardinäle im Gästehaus Santa Marta.

Steht auch nach dem 34. Wahlgang kein Papst fest, kommt es zu Stichwahlen zwischen den beiden stimmenstärksten Kandidaten. Dennoch muss ein Kandidat die Zweidrittelmehrheit erreichen.

Weißer Rauch

War die Papstwahl schließlich erfolgreich, werden die Stimmzettel ebenfalls verbrannt. Von außen sieht man aber weißen Rauch. Für die jeweils gewünschte Rauchfarbe – Weiß oder Schwarz – sorgen Chemikalien.

Wahl des Papstes

Der Sieger muss die Wahl annehmen. Erst dann wird er der neue Papst. Er wählt seinen neuen Namen und wird in weiße Papstgewänder gekleidet. Der Sprecher der Kardinäle verkündet:

„Habemus papam“
(„Wir haben einen Papst“).

Der Papst tritt vor die Gläubigen, die auf dem Petersplatz warten.

Der Vatikan, das Zentrum der Katholischen Kirche

Der Vatikan ist ein autonomer, in der italienischen Hauptstadt Rom gelegener Stadtstaat mit diplomatischen Vertretungen, Staatsangehörigkeit, Polizei, Armee und Justiz. Er gibt sein eigenes Geld (Euro) heraus und verfügt über eine eigene Eisenbahn, Post, Radio und Zeitungen.

Die Lateranverträge legten 1929 die heutigen Grenzen des kleinsten Staates der Welt fest. Sie erkennen die Souveränität des Papstes in seinem Hoheitsgebiet an.

Das Papstwappen zeigt die Tiara (die dreifache Krone des Papstes, symbolisch für Priester-, Hirten- und Lehrgewalt) und die Schlüssel des Himmelreichs, die Jesus dem Apostel Petrus anvertraute.

Mehr als

5 Mio.

Gläubige und Touristen besuchen jährlich den in Rom gelegenen Stadtstaat in Italien.

Der kleinste Staat der Welt

Der Vatikan ist der kleinste Staat der Welt und bildet eine Enklave innerhalb der italienischen Hauptstadt Rom.

Die Staatsgrenze

verläuft entlang der vatikanischen Mauern und dem Petersplatz mit den beiden Kolonnaden. Auf dem Territorium des Vatikans liegen u. a. der Petersdom, der Petersplatz, die Sixtinische Kapelle sowie div. Paläste und Gartenanlagen.

Die Engelsburg liegt außerhalb und gehört nicht mehr zum Stadtstaat.

Öffentliche Eingänge

Es gibt für die Öffentlichkeit zwei Eingänge zur Vatikanstadt:
A) Via della Conciliazione/Petersplatz
B) Viale Vaticano (Eingang zu den Museen)


Der öffentliche Bereich der Vatikanstadt in Rom kann ohne Reisepass, Visum oder Tickets betreten werden. Für die touristischen Attraktionen im Inneren, wie z. B. die Vatikanischen Museen, müssen Eintrittskarten gekauft werden.

Der kleinste Staat der Welt

Der Vatikan ist der kleinste Staat der Welt und bildet eine Enklave innerhalb der italienischen Hauptstadt Rom.

Die Staatsgrenze

verläuft entlang der vatikanischen Mauern und dem Petersplatz mit den beiden Kolonnaden. Auf dem Territorium des Vatikans liegen u. a. der Petersdom, der Petersplatz, die Sixtinische Kapelle sowie diverse Paläste und Gartenanlagen.

Die Engelsburg liegt außerhalb und gehört nicht mehr zum Stadtstaat.

Öffentliche Eingänge

Es gibt für die Öffentlichkeit zwei Eingänge zur Vatikanstadt:
A) Via della Conciliazione/Petersplatz
B) Viale Vaticano (Eingang zu den Museen)


Der öffentliche Bereich der Vatikanstadt in Rom kann ohne Reisepass, Visum oder Tickets betreten werden. Für die touristischen Attraktionen im Inneren, wie z. B. die Vatikanischen Museen, müssen Eintrittskarten gekauft werden.

Der Vatikan im Überblick

Die Stadtmauern

Nach Plünderungen ließ Papst Leo IV. (Bild) 846 eine erste Stadtmauer errichten, die im Laufe der Zeit mehrfach erweitert wurde. Die Mauern aus der Zeit von Papst Nikolaus V. (1447–1455) bilden die heutigen Grenzen der Stadt.

Die Peterskirche

Die Basilika St. Peter oder auch Petersdom genannt, wurde über dem vermuteten Grab des Apostels Petrus errichtet. Sie ist 133,3 Meter hoch und hat eine Grundfläche von 20.139 m2. In der Kirche ist Platz für rund 20.000 Menschen.

Michelangelo Buonarroti
schuf nicht nur die Deckenfresken in der Sixtinischen Kapelle und die Pietà, sondern auch die zweischalige Kuppel des Petersdoms. Die Fertigstellung der Kuppel erlebte er nicht mehr. Er starb 1564. Michelangelo gilt als bedeutendster Künstler der italienischen Renaissance. Giacomo de la Porta setzte seine Arbeit fort und vollendete die Kuppel um 1591.

Die Sixtinische Kapelle

Im Auftrag von Papst Julius II. bemalte Michelangelo zwischen 1508 und 1512 die 1000-m2-Decke mit Szenen des „Jüngsten Gerichtes“. In ihr, hinter verschlossenen Türen, findet auch das Konklave (geheime Papstwahl) statt.

Der Petersplatz

Der zweiteilige Platz (trapezförmiger Teil Piazza Retta und der ellipsenförmige Petersplatz) gehört zum Staatsgebiet der Vatikanstadt. Die Kolonnaden bilden die Staatsgrenze zu Italien. Der Obelisk des Zirkus des Nero steht seit 1586 im Zentrum.

Die Museen

Entstanden ursprünglich aus einer Skulpturensammlung („Apollon“, „Laokoongruppe“ (Bild unten), und „Ariadne“), die Papst Julius II. (zu Beginn des 16. Jh.) erweiterte und im Hof des Palazzo del Belvedere aufstellen ließ. Heute beinhalten sie Werke zahlreicher Künstler aus allen Epochen.

Die Bibliothek

Nikolaus V. ließ für seine 824 lateinischen Manuskripte eine Bibliothek einrichten, die für Gelehrte offen stehen sollte. Heute lagern in der Biblioteca Apostolica Vaticana mehr als zwei Millionen Bücher und Manuskripte.

Das Geheimarchiv

Die ersten Christen begannen, Dokumente zu sammeln. Vieles ging verloren. Erst ab dem 4. Jh. blieben die Schriften zum Teil erhalten und bilden den Grundstock des 1612 gegründeten Vatikanischen Geheimarchivs.

Die Engelsburg

(gehört Italien)

Ursprünglich als Grabmal des Kaisers Hadrian geplant, diente sie im Laufe der Zeit als Festung, Adelsschloss, Kaserne, Gefängnis, schließlich als Papstresidenz und heute als Museum. Der Name soll an ein Wunder im Jahr 590 erinnern, als angeblich der Erzengel Michael auf dem Gebäude erschien und das Ende der Pest verkündete.

Die Schweizer Garde

„Cohors pedestris Helvetiorum a sacra custodia Pontificis“

Für die Sicherheit des Papstes sorgt die Schweizer Garde. In ihren markanten und traditionellen Uniformen sind die Gardisten auch ein beliebtes Fotomotiv für Touristen. Sie wurde von Papst Julius II. ins Leben gerufen. Er unterhielt ab 1505 eine ständige persönliche Garde aus 200 Schweizer Söldnern. Die Feuertaufe der Garde war am 6. Mai 1527, als fast die gesamte Garde fiel (Sacco di Roma), um den Papst sicher in die Engelsburg zu bringen. Jedes Jahr am 6. Mai wird in einer prunkvollen Zeremonie dieser Schlacht und dem geleisteten Treueeid gedacht. Die gelb-rot-blaue Uniform wurde von einem Offizier der Garde entworfen und zählt weltweit zu den bekanntesten Uniformen.

Neben dem Schutz des Papstes,
zählen zu den weiteren Aufgaben der Schweizer Garde u. a.:
Bewachung der Eingänge zur Vatikanstadt
Begleitung des Papstes auf seinen Reisen
Schutz des Kardinalskollegiums während der Sedisvakanz
und andere Ordnungs- und Ehrendienste

Die Sixtinische Kapelle

Seit mehr als 460 Jahren werden Konklaven in der Sixtinischen Kapelle abgehalten. Seit 1878 ist sie ständiger Austragungsort von Papstwahlen.

Die Wahl des neuen Papstes – das Konklave – findet in der Sixtinischen Kapelle statt. Das Wort Konklave rührt vom lateinischen Begriff „cum clavis“ her, das nichts anderes als „mit dem Schlüssel“ bedeutet. Denn in früheren Zeiten wurden die Kardinäle während der gesamten Zeit am Konklavenort eingesperrt, teilweise wurden die Zugänge sogar vermauert. Heute wohnen sie im vatikanischen Gästehaus Santa Marta und werden täglich zur Kapelle gebracht. Bis heute ist der Kontakt zur Außenwelt tabu: Telefon und Internet sind verboten.

Die Sixtinischen Kapelle

1475–1483: Papst Sixtus IV. lässt die nach ihm benannte Kapelle bauen.

1482: Auftrag an Botticelli, Rosselli Perugino und Ghirlandaio, den besten Künstlern der damaligen Zeit, das Leben Jesu jenem von Mose auf den Seitenwänden gegenüberzustellen.

1508–1512: Michelangelo Buonarroti fertigt ein Deckenfresko zur Schöpfungsgeschichte an. Die Darstellungen von der Erschaffung Adams, der Teilung von Tag und Nacht oder der Vertreibung aus dem Paradies sind weltberühmt.

1536–1541: Michelangelo gestaltet das Fresko „Das Jüngste Gericht“ an der Stirnseite der Kapelle.

1984: Vatikan ist Weltkulturerbe.

Das Konklave in der Sixtinischen Kapelle

Die päpstlichen Zeremoniäre

verteilen je zwei oder drei Stimmzettel an jeden Kardinal. Unter den Papstwählern werden ausgelost: Drei Wahlhelfer, drei Beauftragte (sie sammeln die Stimmen von kranken Kardinälen ein, die im Gästehaus Santa Marta geblieben sind) und drei Wahlprüfer.

Jeder Wähler

bringt seinen ausgefüllten Stimmzettel, gemäß der Rangfolge der Kardinäle, mit erhobener Hand zum Altar, spricht die Eidesformel (jenen gewählt zu haben, der nach Gottes Willen gewählt werden sollte) und gibt den Wahlzettel in die Urne.

Zettel werden bei der Auszählung auf eine Schnur aufgereiht.

Der Abschluss

Das Ergebnis wird bekannt gegeben, danach werden die Wahlzettel verbrannt. Wenn es einen neuen Papst gibt, steigt weißer Rauch auf und es ertönt Glockengeläut. Der neue Pontifex wird mit den Worten „Habemus Papam“ präsentiert.

Die bekanntesten Kunstwerke:

Die Altarwand

Michelangelos Fresko „Das Jüngste Gericht“ mit Christus, dem Weltenrichter, im Zentrum und der Jungfrau Maria, seiner Mutter.

Das Deckengewölbe

Michelangelo schuf von 1508 bis 1512 neun Darstellungen zum Buch Genesis. Sie erzählen von der Erschaffung der Welt oder dem menschlichen Sündenfall. Umrahmt werden sie von anderen Szenen aus dem Alten Testament und den nichtchristlichen Sibyllen, die die Geburt Jesu vorausgesagt haben.

Die Erschaffung Adams

Es ist wohl die berühmteste Darstellung aus Michelangelos Freskenzyklus. Seit der Restaurierung in den 1990ern erstrahlen die Bilder wieder in ihren Ursprungsfarben und zogen zuletzt rund 5 Millionen Besucher an.

Der Petersdom

Der Leichnam des Papstes wurde in den Petersdom überführt. Franziskus wird bis zu seinem Begräbnis in der größten Kirche der Christenheit aufgebahrt.

Der Circus des Caligula und Neros

Neben der heutigen Peterskirche befand sich im antiken Rom der Circus Caligulas und Neros. Hier starben zahlreiche Christen den Märtyrertod. Unter Nero sollen sie sogar mit Pech übergossen und als lebende Fackeln verwendet worden sein. Im Jahre 64 nach Christus starb hier angeblich auch Petrus.

Die christliche Nekropole

Im Norden des Circus entstand auf einer bereits vorhandenen heidnischen Siedlung eine christliche Nekropole (Grabanlage), die ebenso wie der Circus in Ost-West-Richtung ausgerichtet war. Im 20. Jahrhundert legten Ausgrabungen zahlreiche offene Gräber und Mausoleen frei.

Die Basilika Konstantins

Über dem hier vermuteten Grab des Apostels Petrus ließ Kaiser Konstantin eine große, fünfschiffige Basilika (120 x 64 m) mit einem von Säulengängen umgebenen Atrium errichten. Das Grab des Apostels Petrus lag für die Gläubigen sichtbar in der Mitte des Chors.

Der Vatikan im Mittelalter

Die Basilika Konstantins wurde vielfach restauriert, blieb aber im Wesentlichen erhalten. 1377 zog Papst Gregor XI. nach der Rückkehr aus Avignon (Frankreich) vom Lateran (ursprünglicher Papstsitz seit Konstantin I. in Rom) in den Vatikan um. Danach begannen umfangreiche Umbauarbeiten.

Der große Umbau

Die über 1000 Jahre alte konstantinische Basilika war akut einsturzgefährdet. Deshalb beauftragte Papst Julius II. den Architekten Bramante eine neue Kirche zu entwerfen – die „größte Kirche“ der Christenheit.

Abriss und Neubau begannen 1506 und dauerten eineinhalb Jahrhunderte. Trotz der Vielzahl von Architekten (wie z. B. Bramante, Michelangelo, della Porta und Maderno), die sich im Laufe der Zeit bei den Arbeiten ablösten, ist das Gebäude erstaunlich einheitlich gestaltet. Die Apsis und Seitenarme lassen noch den ursprünglichen Zentralbau – in Form eines griechischen Kreuzes (mit vier gleich langen Balken) – erkennen, den Michelangelo aus Bramantes Bauruine errichten ließ.

1608 wurde der Zentralbau von Carlo Maderno um ein dreischiffiges Langhaus ergänzt und ein 114 Meter breites Atrium angefügt.

Die Innengestaltung geht hauptsächlich auf Bernini zurück. Am 18. November 1626 wurde die Peterskirche von Papst Urban VIII. eingeweiht.

Der Circus des Caligula und Neros

Neben der heutigen Peterskirche befand sich im antiken Rom der Circus Caligulas und Neros. Hier starben zahlreiche Christen den Märtyrertod. Unter Nero sollen sie sogar mit Pech übergossen und als lebende Fackeln verwendet worden sein. Im Jahre 64 nach Christus starb hier angeblich auch Petrus.

Die christliche Nekropole

Im Norden des Circus entstand auf einer bereits vorhandenen heidnischen Siedlung eine christliche Nekropole (Grabanlage), die ebenso wie der Circus in Ost-West-Richtung ausgerichtet war. Im 20. Jahrhundert legten Ausgrabungen zahlreiche offene Gräber und Mausoleen frei.

Die Basilika Konstantins

Über dem hier vermuteten Grab des Apostels Petrus ließ Kaiser Konstantin eine große, fünfschiffige Basilika (120 x 64 m) mit einem von Säulengängen umgebenen Atrium errichten. Das Grab des Apostels Petrus lag für die Gläubigen sichtbar in der Mitte des Chors.

Der Vatikan im Mittelalter

Die Basilika Konstantins wurde vielfach restauriert, blieb aber im Wesentlichen erhalten. 1377 zog Papst Gregor XI. nach der Rückkehr aus Avignon (Frankreich) vom Lateran (ursprünglicher Papstsitz seit Konstantin I. in Rom) in den Vatikan um. Danach begannen umfangreiche Umbauarbeiten.

Der große Umbau

Die über 1000 Jahre alte konstantinische Basilika war akut einsturzgefährdet. Deshalb beauftragte Papst Julius II. den Architekten Bramante eine neue Kirche zu entwerfen – die „größte Kirche“ der Christenheit.

Abriss und Neubau begannen 1506 und dauerten eineinhalb Jahrhunderte. Trotz der Vielzahl von Architekten (wie z. B. Bramante, Michelangelo, della Porta und Maderno), die sich im Laufe der Zeit bei den Arbeiten ablösten, ist das Gebäude erstaunlich einheitlich gestaltet. Die Apsis und Seitenarme lassen noch den ursprünglichen Zentralbau – in Form eines griechischen Kreuzes (mit vier gleich langen Balken) – erkennen, den Michelangelo aus Bramantes Bauruine errichten ließ.

1608 wurde der Zentralbau von Carlo Maderno um ein dreischiffiges Langhaus ergänzt und ein 114 Meter breites Atrium angefügt.

Die Innengestaltung geht hauptsächlich auf Bernini zurück. Am 18. November 1626 wurde die Peterskirche von Papst Urban VIII. eingeweiht.

Wichtige Künstler

Viele Architekten und Künstler, darunter Bildhauer und Maler, waren mit der Gestaltung der Peterskirche in der rund 150-jährigen Bauzeit beauftragt. Die wichtigsten waren:

Donato Bramante

(Italien, 1444–1514) Architekt und Maler. Er war Hauptbaumeister der italienischen Renaissance und Begründer der römischen Hochrenaissancearchitektur.

Michelangelo Buonarotti

(Italien, 1475–1564) Das Multitalent (Bildhauer, Maler, Baumeister, Dichter) war der überragendste Künstler seiner Epoche und Vollender der Hochrenaissance.

Gianlorenzo Bernini

(Italien, 1598–1680) Bedeutendster Barockbildhauer und Architekt des 17. Jh., prägte die Innengestaltung des Petersdoms und entwarf die Kolonnaden um den Petersplatz.

Die Kuppel

war die größte ihrer Zeit (Durchmesser 42 m). Michelangelo entwarf die zweischalige Kuppel nach dem Vorbild der „Cupola“ über dem Dom von Florenz. Nach seinem Tod vollendete Guglielmo della Porta den 136 m hohen Zentralbau.

Das Grab des Petrus

Etwa seit dem Jahr 160 n. Chr. wurde auf den Vatikanischen Hügeln eine Gedenkstätte verehrt, von der die Christen des 2. Jahrhunderts glaubten, es sei das Petrusgrab.

Die Fassade

wurde von Carlo Maderno (Architekt des Frühbarocks) in den Jahren 1607 bis 1614 errichtet. Er verband die 114 Meter breite und 45 Meter hohe Fassade und die Kuppel mit einem neuen Langhaus zum größten Sakralbau des Abendlandes.

Die Kolonnaden (Säulengang)

Die von Bernini 1656–1667 geschaffenen Kolonnaden begrenzen mit ihren 284 Säulen und 88 Pfeilern den Petersplatz. Sie markieren auch einen Teil der Grenze zwischen Vatikanstadt und Italien

Das Atrium

Der italienische Architekt Carlo Maderno entwarf das 71 Meter lange, 12,89 Meter breite und 19 Meter hohe Atrium des Petersdoms. Gebaut wurde das Atrium von 1608 bis 1612. Die heilige Pforte – eine von fünf Türen zur Basilika – wird nur alle 25 Jahre geöffnet.

Borgia-Gemächer

Der Borgia-Papst Alexander VI. nutzte diese sechs großen Säle als Teil seiner Gemächer während seines Pontifikats von 1492 bis 1503. In einem Teil dieser Gemächer ist eine von Paul VI. eingeweihte Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst der Vatikanischen Museen untergebracht

Der Apostolischer Palast

(auch Papstpalast oder Vatikanpalast) ist die offizielle Residenz des Papstes in der Vatikanstadt. Papst Franziskus entschied sich 2013 nach seine Wahl nicht in den Apostolischen Palast zu ziehen. Er wohnte bis zu seinem Tod im Vatikanischen Gästehaus.

Vatikanische Museen

Enthalten die päpstlichen Kunstsammlungen und befinden sich auf dem Territorium des Vatikans.

Sixtinische Kapelle

Seit mehr als 460 Jahren werden Konklaven in der Sixtinischen Kapelle abgehalten. Seit 1878 ist sie ständiger Austragungsort von Papstwahlen. Die Erschaffung Adams ist die berühmteste Darstellung aus Michelangelos Freskenzyklus.

Die Laterne

Ist der Aufbau an der Kuppel – die Kuppelspitze.

Das Langhaus

wurde nach Plänen von Carlo Maderno errichtet.

Franziskus letzte Ruhestätte:
Santa Maria Maggiore

Papst Franziskus wird in seiner Lieblingskirche, der Marienbasilika Santa Maria Maggiore, begraben werden. Sie ist eine von vier Papstbasiliken und eine von sieben Pilgerkirchen in der italienischen Hauptstadt. Seit 16 Jahrhunderten steht sie auf dem Gipfel des Esquilinhügels im Zentrum Roms. Sieben Päpste wurden in dieser Basilika bisher beigesetzt.

Am Mittwoch wurde der Leichnam des Papstes von der Kapelle im vatikanischen Gästehaus Santa Marta in den Petersdom überführt. Dort dürfen die Menschen von dem am Ostermontag verstorbenen Papst Abschied nehmen.

Laut seinem Wunsch wird Papst Franziskus in der Marienbasilika Santa Maria Maggiore in Rom bestattet. Sie ist die größte und bedeutsamste Marienkirche Roms.

Die Marienbasilika Santa Maria Maggiore

Die Basilika wird unter anderem auch Santa Maria delle Neve (Unsere Liebe Frau vom Schnee) genannt.
Ihr Weihetag am 5. August, Mariä Schnee, bezieht sich auf eine Legende: Der römische Patrizier Johannes und seine Frau wünschten sich sehnlichst einen Sohn.
In der Nacht auf den 5. August 358 n. Chr. erschien ihnen die Gottesmutter und versprach, dass sich ihr Wunsch erfülle, wenn ihr zu Ehren eine Kirche erbaut werde und zwar an dem Ort, wo am nächsten Morgen Schnee läge. Das Paar begab sich daraufhin zu Papst Liberius, der vom selben Traum berichtete. Am Morgen des 5. August sei tatsächlich die Spitze des Esquilinhügels in Rom mitten im Sommer schneebedeckt gewesen. Dort, wo jetzt die Basilika Santa Maria Maggiore steht.

Außenansicht der Apsis von der Piazza dell'Esquilino aus

Außenansicht der Apsis von der Piazza dell'Esquilino aus

Errichtet im 5. Jahrhundert unter Papst Coelestin I., geweiht von Papst Sixtus III. am 5. August 434. Trotz Um- und Anbauten, wie eine Neugestaltung der Fassade, hat die Basilika ihr ursprüngliches Aussehen bewahren können.

Der erhaltene Innenraum der frühchristlichen Basilika

Der erhaltene Innenraum der frühchristlichen Basilika

Grundriss der Basilika um 1300

Franziskus besuchte die Kirche immer vor seinen Reisen, um dort vor der Ikone Salus populi Romani zu beten.

Papst Franziskus beim Gebet vor der Ikone Salus populi Romani

Papst Franziskus beim Gebet vor der Ikone Salus populi Romani

Salus populi Romani (lat., „Heil des römischen Volkes“) ist die historisch bedeutendste Marienikone Roms und befindet sich in der Cappella Paolina in der Basilika Santa Maria Maggiore.

Die frühchristliche Zedernholztafel Salus populi Romani

Die frühchristliche Zedernholztafel Salus populi Romani

Digitale Aufbereitung/Infografik:
Günter Pichler, Silke Ulrich

Text:
Günter Pichler, Monika Schachner, Kleine Zeitung, APA

Fotos:
Imago (11), AdobeStock (17), Günter Pichler (5), gemeinfrei/KK (3), AP (1), AFP (1), APA (1)

Videos:
www.gettyimages.at

Zeichnungen/Grafiken:
Kleine Zeitung/Günter Pichler, Silke Ulrich, Esmee Gilma; KRT/Bulls; APA

Quellen:
Kleine Zeitung, Katholische Kirche, APA, Wikipedia; KRT/Bulls/„Conclave“ (John L. Allen Jr.) und Vatican/„Selecting the Pope“ (Greg Tobin); Dumont Reiseführer „Rom“; Bonechi-Führer „Rom und der Vatikan“; www.vatican.va, www.vaticannews.va, basilicasantamariamaggiore.va, Kathpress