Die konkrete Idee, einen Kanal zwischen Atlantik und Pazifik zu bauen, wurde in Frankreich nach dem finanziellen Erfolg des Suezkanals geboren. Dazu entstand 1876 in Paris die „Societe Civile Internationale du Canal Interoceanique“. Erste Überlegungen, die Landenge mit einem Kanal zu überwinden, reichen aber bis vor das 19. Jahrhundert zurück.
Mit der „Wyse-Konzession“ der kolumbianischen Regierung begannen die Franzosen 1881 mit den Arbeiten am Panamakanal. Das Bild zeigt die Bauarbeiten um 1885.

Die Arbeiten am Panamakanal wurden wegen Problemen mit Korruption, Planung sowie technischen und geologischen Schwierigkeiten eingestellt.
Eine Auffanggesellschaft übernahm die Fortführung der Planungen.

Die Auffanggesellschaft verkaufte den Gesamtkomplex inklusive der Wyse-Konzession für 40 Millionen USD an die USA. Der US-Senat stimmte dem Kanalbau auf dem Gebiet des damaligen Kolumbien an der engsten Stelle (Isthmus) Amerikas zu, doch Kolumbien verweigerte einen entsprechenden Vertrag mit den USA.
Die USA besetzten das Gebiet und riefen den (zumindest formal) unabhängigen Staat Panama aus. Ein für unbestimmte Zeit gültiger Vertrag für die Nutzung einer Kanalzone unter US-Hoheit wurde im Anschluss unterfertigt. Den USA wurden in dem Vertrag, gegen ein einmaliges Entgelt von 10 Mio. USD und einer Jahrespacht von 250.000 USD, die Kontrolle über eine 10 Meilen (16 km) breite Kanalzone zum Schutz des Kanals eingeräumt.
Während der Bauarbeiten von 1906 bis 1914 starben fast 6000 Arbeiter durch Unfälle und Krankheiten. Mit den Opfern der französischen Arbeiten forderte der Kanal insgesamt etwa 30.000 Menschenleben.
Am 15. August 1914 passierte das erste Schiff die Wasserstraße vom Atlantik zum Pazifik. Wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges wurden die Eröffnungsfeierlichkeiten abgesagt.

Am 12. Juli 1920 gab US-Präsident Woodrow Wilson die Wasserstraße für den Schiffsverkehr frei.
Die Hoheit der USA über den Panamakanal und die Kanalzone nach Fertigstellung führte wiederholt zu Spannungen zwischen den USA und Panama.
Wegen eines Flaggenstreits kam es zu schweren Auseinandersetzungen von Zivilisten und der US-Arme. Der Status der Kanalzone wurde daraufhin neu geregelt.


US-Präsident Jimmy Carter und Panamas Staatschef Omar Torrijos unterzeichneten Verträge, aufgrund derer die Wasserstraße ab 2000 an Panama übergeben wird.
Am 31. Dezember 1999 um 12 Uhr wurde der Kanal als „unveräußerliches Eigentum des panamaischen Volkes“ übergeben.
2007 begann der Ausbau des Kanals: Verbreiterung und Vertiefung, Erneuerung und Vergrößerung der Schleusenkammern oder neue Schleusenanlagen und Zufahrtskanäle.

Im Juni 2016 wurde der ausgebaute Panamakanal eröffnet. Damit können nun größere Schiffe mit bis zu 120.000 Tonnen Fracht, 366 Metern Länge, 49,1 Metern Breite und 15,2 Metern Tiefgang passieren.
Der Panamalkanal wird wieder zum Politikum: US-Präsident Donald Trump hätte ihn gerne wieder zurück.