Karriere mit Lehre in der steirischen Industrie

Mit einer Lehre in der Industrie stehen jungen Fachkräften zahlreiche Möglichkeiten offen, Karriere zu machen.

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Nur mit Matura und Studium bringt man es zu etwas. Diesen Satz haben viele junge Menschen im Hinterkopf, wenn es um die Wahl ihrer Ausbildung geht. Doch das stimmt im Jahr 2023 schon lange nicht mehr.

Welche Karrierewege nach einer Lehre in der Industrie folgen können, erzählen Bianca Rohrbacher, Mitarbeiterin bei ams OSRAM in Premstätten, und Kerstin Binder von Siemens Mobility in Graz.

Bianca Rohrbacher (li.) und Kerstin Binder

Bianca Rohrbacher (li.) und Kerstin Binder

Lehre – und dann?

„Ich war immer schon sehr interessiert an Technik und für mich war eigentlich klar, dass ich etwas Technisches machen möchte“, sagt Bianca Rohrbacher, wenn sie an ihre Entscheidung für eine Lehre als Elektronikern mit Schwerpunkt Mikrotechnik bei ams OSRAM zurückdenkt.

Bianca Rohrbacher hat sich in ihrem Lehrbetrieb weiterentwickelt

Bianca Rohrbacher hat sich in ihrem Lehrbetrieb weiterentwickelt

Das Unternehmen in Premstätten bei Graz ist einer der weltweit führenden Hersteller von optischen Lösungen wie Sensoren für Autos oder Smartphones.

Heute kümmert sich die 34-Jährige um Training und Zertifizierung der Produktionsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter.

Wie es dazu kam? Nach dem Abschuss ihrer Lehre absolvierte Rohrbacher eine Werkmeisterschule für Halbleitertechnologie und Mikroelektronik und die Berufsreifeprüfung. Währenddessen war sie immer im Unternehmen tätig: Nach einer Station als technischer Operator in der Produktion arbeitet sie seit dem Jahr 2011 in ihrer jetzigen Position.

Schritt für Schritt die Karriereleiter hinauf

Ähnlich war es bei Kerstin Binder, die eine Lehre zur Universalschweißerin und Metallbearbeitungstechnikerin bei Siemens Mobility in Graz-Eggenberg gemacht hat. An dem Siemens-Standort werden hochwertige Fahrwerke für Züge entwickelt und gefertigt.

Kerstin Binder unterstützt Lehrlinge in ihrem Arbeitsalltag und vermittelt das nötige schweißtechnische Wissen

Kerstin Binder unterstützt Lehrlinge in ihrem Arbeitsalltag und vermittelt das nötige schweißtechnische Wissen

Auch sie ist nach Abschluss ihrer Ausbildung im Unternehmen geblieben und hat als Schweißerin an Projekten für den ICE-Zug oder der Wiener U-Bahn mitgearbeitet. Heute ist sie als Schweißaufsichtsperson in der Qualitätssicherung tätig, außerdem verantwortet sie die Lehrlingsausbildung in der Schweißtechnik und ist dabei die erste Ansprechpartnerin für Lehrlinge.

„Nach der Lehre sind mir immer mehr Kurse angeboten worden, weil das Unternehmen mein Potential erkannt hat, dass ich zum Beispiel gut mit jungen Menschen arbeiten kann“, erzählt die 30-Jährige.

Was spricht für eine Lehre in der Industrie?

Hier die Zahlen und Fakten:

Industrielehrlinge verdienen überdurchschnittlich gut. Ein Elektrotechnik-Lehrling verdient beispielsweise im ersten Lehrjahr, ab der ersten Sekunde seiner Ausbildung, mindestens 1.000 Euro pro Monat.

Eine Lehre kann nicht nur im Alter von 15 Jahren begonnen werden. Auch Maturanten, Studienabbrecher und Spätentschlossene können zur gefragten Fachkraft ausgebildet werden.

Industrielehrlinge sind den Arbeitgebern viel wert. So investieren Industriebetriebe in die Ausbildung eines Industrielehrlings bis zu 100.000 Euro oder mehr.

Industrielehrlinge nutzen auch nach der Ausbildung die attraktiven Karriereangebote der Betriebe. Acht von zehn Lehrlinge sind fünf Jahre nach der Lehrabschlussprüfung noch im Ausbildungsbetrieb tätig.

Aktuell gibt es in steirischen Industriebetrieben über 1.700 sofort verfügbare Lehrstellen.

Nicht nur bei ams OSRAM und Siemens Mobility können interessierte Menschen mit einer Industrielehre den Grundstein für ihre Karriere legen. Aktuell werden in 185 Betrieben in allen steirischen Regionen Lehrlinge gesucht.

Entstanden in Kooperation mit Die Industrie.

Fotos: © Kleine Zeitung/Hanschitz (5)