Mittelalterflair auf der Burg Hochosterwitz

Ritterfest und Belagerung
der Burg Hochosterwitz

Vom 13. bis 21. August 2022 taucht man wieder ins Mittelalter ein: Die „Belagerung der Burg“ ist ein buntes Spektakel in mittelalterlichen Gewändern, Markt und Musik.

Von Claudia Lux und Günter Pichler

Nachgestellt wird die Belagerung der Burg durch die Truppen der Margarete Maultasch. Am Fuß der Burg Hochosterwitz gibt es vom 13. bis 21. August einen mittelalterlichen Marktplatz mit Schaukämpfen und mehr. Programm: www.burg-hochosterwitz.com

Zur Burg

Burgtyp: Höhenburg, Felsenburg
Entstehungszeit: um 860 n. Chr.
Gemeinde: St. Georgen am Längsee – Ortschaft Hochosterwitz

Die Burg Hochosterwitz gilt als eine der schönsten und bedeutendsten Österreichs. Sie befindet sich auf einem Dolomitfelsen, der 175 m über seine Umgebung aufragt. Ihr höchster Punkt liegt auf etwa 660 m Seehöhe.

Charakteristisch und festungstechnisch interessant sind die in Windungen durch das felsige Terrain zur Höhe führenden Befestigungsanlagen des Burgweges mit 14 großen Torbauten. Dieser Fahrweg führt in mäßiger Steigung über Schluchten, zwischendurch auch entlang ausgemeißelter Felswände, erweitert sich zu Waffenplätzen, bis er schließlich die Hauptburg erreicht. Ein weiterer Zugang – der sogenannte Narrensteig – führt über den steilen, felsigen Westhang. Er wurde teilweise in den Fels gehauen und führt in die Burg ohne die Tore des Hauptweges zu berühren.

Seit 1992 ist die Burg auch bequem per Lift erreichbar. Das macht einen Besuch auch für ältere und gehbehinderte Menschen möglich. 2017 wurde die Liftanlage durch eine modernere ersetzt.

Mehrere Veranstaltungen finden jährlich auf der Höhenburg statt: So wird von 13. bis 21. August 2022 beim großen Ritterfest mitunter die Belagerung der Burg durch die Truppen der Margarete Maultasch nachgestellt.

Zur Burg

Burgtyp: Höhenburg, Felsenburg
Entstehungszeit: um 860 n. Chr.
Gemeinde: St. Georgen am Längsee – Ortschaft Hochosterwitz

Die Burg Hochosterwitz gilt als eine der schönsten und bedeutendsten Österreichs. Sie befindet sich auf einem Dolomitfelsen, der 175 m über seine Umgebung aufragt. Ihr höchster Punkt liegt auf etwa 660 m Seehöhe.

Charakteristisch und festungstechnisch interessant sind die in Windungen durch das felsige Terrain zur Höhe führenden Befestigungsanlagen des Burgweges mit 14 großen Torbauten. Dieser Fahrweg führt in mäßiger Steigung über Schluchten, zwischendurch auch entlang ausgemeißelter Felswände, erweitert sich zu Waffenplätzen, bis er schließlich die Hauptburg erreicht. Ein weiterer Zugang – der sogenannte Narrensteig – führt über den steilen, felsigen Westhang. Er wurde teilweise in den Fels gehauen und führt in die Burg ohne die Tore des Hauptweges zu berühren.

Seit 1992 ist die Burg auch bequem per Lift erreichbar. Das macht einen Besuch auch für ältere und gehbehinderte Menschen möglich. 2017 wurde die Liftanlage durch eine modernere ersetzt.

Mehrere Veranstaltungen finden jährlich auf der Höhenburg statt: So wird von 13. bis 21. August 2022 beim großen Ritterfest mitunter die Belagerung der Burg durch die Truppen der Margarete Maultasch nachgestellt.

Die Maultaschsage

Die vergeblichen Versuche der Margareta Maultasch, Gräfin von Tirol, nach dem Tode ihres Vaters, des Herzogs Heinrich von Kärnten, im Jahre 1335, auch hier die Erbfolge anzutreten, haben im Volksmund eigenartige Formen angenommen. Die bekannteste ist die Sage von der Belagerung von Hochosterwitz:

Als Frau Margareta Maultasch mit ihrem Kriegsvolk die Drau herunterzog, flüchteten sich viele Herren und Landleute mit Frau und Kind in die Burg Hochosterwitz. Stark und unüberwindlich ist diese Burg auf einem hohen Felsen erbaut. An eine Eroberung von Hochosterwitz war nicht zu denken. Also machte sich das kriegerische Weib daran, die Veste zu belagern. Sie besetzte das Land rings um die Burg, sodass niemand hinein oder heraus konnte, und dachte, der Hunger werde den in der Burg eingeschlossenen Adel zur Übergabe zwingen.

Wirklich gingen oben auf Hochosterwitz die Lebensmittel zur Neige; es herrschte ein solcher Hunger, dass die Leute sich nicht davor scheuten, Pferde, Hunde und Katzen zu schlachten. Als nur noch ein magerer Stier und zwei Vierling Roggen vorhanden waren, griff Herr Schenk von Osterwitz zu einer List. Er ließ den Stier schlachten, in seine Haut den letzten Roggen schütten und ihn alsdann über den Berg hinunterstürzen – als wenn sie noch im Überfluss zu essen hätten.

Als Frau Maultasch dies erfuhr, tat sie einen lauten Schrei: "Ha, das sind Klausraben, die eine gute Zeit ihre Nahrung in die Kluft zusammengetragen haben, die werden wir nicht so leichtlich in unsere Klauen fassen. So wollen wir sie in ihrem Nest sitzen lassen und uns andere gemästete Vögel suchen!"

Damit hob sie die Belagerung auf. Vor dem Aufbruch befahl sie noch jedem Soldaten, eine Sturmhaube voll Erde aufzufassen und sie auf dem Felde gegenüber Osterwitz auszuschütten. Daraus wurde ein richtiges kleines Berglein, das bis zum heutigen Tag noch der Maultasch-Hügel genannt wird.

Georg Khevenhüller hat später, im Jahre 1580, auf diesem Hügel eine steinerne Säule mit dem Bildnis der Margareta Maultasch errichtet.

Franz Pehr, Kärntner Sagen. Klagenfurt 1913, 5. Auflage, Klagenfurt 1960, Nr. 14, S. 32
https://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/kaernten/franz_pehr/diemaultasch.html

Die Maultaschsage

Die vergeblichen Versuche der Margareta Maultasch, Gräfin von Tirol, nach dem Tode ihres Vaters, des Herzogs Heinrich von Kärnten, im Jahre 1335, auch hier die Erbfolge anzutreten, haben im Volksmund eigenartige Formen angenommen. Die bekannteste ist die Sage von der Belagerung von Hochosterwitz:

Als Frau Margareta Maultasch mit ihrem Kriegsvolk die Drau herunterzog, flüchteten sich viele Herren und Landleute mit Frau und Kind in die Burg Hochosterwitz. Stark und unüberwindlich ist diese Burg auf einem hohen Felsen erbaut. An eine Eroberung von Hochosterwitz war nicht zu denken. Also machte sich das kriegerische Weib daran, die Veste zu belagern. Sie besetzte das Land rings um die Burg, sodass niemand hinein oder heraus konnte, und dachte, der Hunger werde den in der Burg eingeschlossenen Adel zur Übergabe zwingen.

Wirklich gingen oben auf Hochosterwitz die Lebensmittel zur Neige; es herrschte ein solcher Hunger, dass die Leute sich nicht davor scheuten, Pferde, Hunde und Katzen zu schlachten. Als nur noch ein magerer Stier und zwei Vierling Roggen vorhanden waren, griff Herr Schenk von Osterwitz zu einer List. Er ließ den Stier schlachten, in seine Haut den letzten Roggen schütten und ihn alsdann über den Berg hinunterstürzen – als wenn sie noch im Überfluss zu essen hätten.

Als Frau Maultasch dies erfuhr, tat sie einen lauten Schrei: "Ha, das sind Klausraben, die eine gute Zeit ihre Nahrung in die Kluft zusammengetragen haben, die werden wir nicht so leichtlich in unsere Klauen fassen. So wollen wir sie in ihrem Nest sitzen lassen und uns andere gemästete Vögel suchen!"

Damit hob sie die Belagerung auf. Vor dem Aufbruch befahl sie noch jedem Soldaten, eine Sturmhaube voll Erde aufzufassen und sie auf dem Felde gegenüber Osterwitz auszuschütten. Daraus wurde ein richtiges kleines Berglein, das bis zum heutigen Tag noch der Maultasch-Hügel genannt wird.

Georg Khevenhüller hat später, im Jahre 1580, auf diesem Hügel eine steinerne Säule mit dem Bildnis der Margareta Maultasch errichtet.

Franz Pehr, Kärntner Sagen. Klagenfurt 1913, 5. Auflage, Klagenfurt 1960, Nr. 14, S. 32
https://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/kaernten/franz_pehr/diemaultasch.html

Scrollen Sie weiter, um Details über die Burg zu erfahren!

Tor 1 | Fähnrichtor (1580)

Mit unbezwingbarer Felswand links und abschüssigem Gelände rechts. Es gab ein Geschütz, das eisenbeschlagene Tor ist original.

Tor 2 | Wächtertor (1577)

Hier gibt es eine kleine Steintreppe auf ein Felsplateau, von dem aus Steinblöcke auf Angreifer geworfen wurden.

Tor 3 | Nautor (1583)

Der Weg zum Tor ist schmal am Fels entlang, um es einem Gegner zu erschweren, gegen das Tor anzurennen.

Tor 4 | Engelstor (1577)

Eine kleine Burg für sich, beheimatet heute das Gardemuseum. Es gab eine Zugbrücke und einen Schlafraum.

Tor 5 | Löwentor (1577)

Löwen waren einst auf die eisenbeschlagenen Torflügel gemalt. Es gibt eine Brücke, die zum Teil eine Zugbrücke ist.

Tor 6 | Manntor (1578)

Ohne Sperre geht es in einen Raum, den ein Tor verschließt. Der Raum konnte beschossen werden, an der Decke gab es ein Gussloch.

Tor 7 | Khevenhüllertor (1580)

Verziert mit grünem Schiefer als Umrandung ist es das prächtigste Tor. Es besitzt drei Geschoße und einen Schluss-Erker.

Tor 8 | Landschaftstor (1570)

Eine erst nicht sichtbare Kippbrücke innerhalb des Tores hätte den Feind überraschend vor einen Abgrund gestellt.

Tor 9 | Reisertor (ub.)

Dieses Tor fällt bei Angriff in sich zusammen und bildet einen schwer zu überwindenden Schutthaufen.

Tor 10 | Waffentor (1576)

Hier wurden vermutlich die Waffen gelagert. Ein Reliefstein zeigt Erzherzog Karl von Innerösterreich.

Tor 11 | Mauertor (1575)

Dieses brach auch so in sich zusammen, dass der Weg wieder blockiert wurde. Die Torwände sind aus Chlorschiefer.

Tor 12 | Brückentor (ub.)

Die letzte Zugbrücke vor der Burg gab's im zwölften Tor. Im Obergeschoß befand sich eine Kettenwinde für diese Brücke.

Tor 13 | Kirchentor (1578)

Ein unterirdischer Gang führte über ein Ausfallstor zur Burg. Dabei verwendete man ausziehbare Leitern.

Tor 14 | Kulmertor (1575)

Eine Waagbalkenbrücke mit Gusslöchern über dem tiefen Graben war das letzte Hindernis für Angreifer.

Burgkirche

926 erstmals urkundlich erwähnt, in der Reformationszeit (1586) neu gebaut. 1730 dem Heiligen Nepomuk geweiht.

Museum

Beeindruckend ist die Waffenkammer mit Kanonen, Hellebarden, Rüstungen und dem weltweit einzig bekannten Menschenfänger – eine nicht tödliche Stangenwaffe.

Brunnen

Burghof

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Tor 1 | Fähnrichtor (1580)

Mit unbezwingbarer Felswand links und abschüssigem Gelände rechts. Es gab ein Geschütz, das eisenbeschlagene Tor ist original.

Tor 2 | Wächtertor (1577)

Hier gibt es eine kleine Steintreppe auf ein Felsplateau, von dem aus Steinblöcke auf Angreifer geworfen wurden.

Tor 3 | Nautor (1583)

Der Weg zum Tor ist schmal am Fels entlang, um es einem Gegner zu erschweren, gegen das Tor anzurennen.

Tor 4 | Engelstor (1577)

Eine kleine Burg für sich, beheimatet heute das Gardemuseum. Es gab eine Zugbrücke und einen Schlafraum.

Tor 5 | Löwentor (1577)

Löwen waren einst auf die eisenbeschlagenen Torflügel gemalt. Es gibt eine Brücke, die zum Teil eine Zugbrücke ist.

Tor 6 | Manntor (1578)

Ohne Sperre geht es in einen Raum, den ein Tor verschließt. Der Raum konnte beschossen werden, an der Decke gab es ein Gussloch.

Tor 7 | Khevenhüllertor (1580)

Verziert mit grünem Schiefer als Umrandung ist es das prächtigste Tor. Es besitzt drei Geschoße und einen Schluss-Erker.

Tor 8 | Landschaftstor (1570)

Eine erst nicht sichtbare Kippbrücke innerhalb des Tores hätte den Feind überraschend vor einen Abgrund gestellt.

Tor 9 | Reisertor (ub.)

Dieses Tor fällt bei Angriff in sich zusammen und bildet einen schwer zu überwindenden Schutthaufen.

Tor 10 | Waffentor (1576)

Hier wurden vermutlich die Waffen gelagert. Ein Reliefstein zeigt Erzherzog Karl von Innerösterreich.

Tor 11 | Mauertor (1575)

Dieses brach auch so in sich zusammen, dass der Weg wieder blockiert wurde. Die Torwände sind aus Chlorschiefer.

Tor 12 | Brückentor (ub.)

Die letzte Zugbrücke vor der Burg gab's im zwölften Tor. Im Obergeschoß befand sich eine Kettenwinde für diese Brücke.

Tor 13 | Kirchentor (1578)

Ein unterirdischer Gang führte über ein Ausfallstor zur Burg. Dabei verwendete man ausziehbare Leitern.

Tor 14 | Kulmertor (1575)

Eine Waagbalkenbrücke mit Gusslöchern über dem tiefen Graben war das letzte Hindernis für Angreifer.

Burgkirche

926 erstmals urkundlich erwähnt, in der Reformationszeit (1586) neu gebaut. 1730 dem Heiligen Nepomuk geweiht.

Museum

Beeindruckend ist die Waffenkammer mit Kanonen, Hellebarden, Rüstungen und dem weltweit einzig bekannten Menschenfänger – eine nicht tödliche Stangenwaffe.

Brunnen

Burghof

Überblick

Die 14 Tore entlang des Burgwegs sind das Wahrzeichen von Hochosterwitz. Ihre Anlage machte die Burg einst uneinnehmbar, da der Gegner Tor für Tor erobern musste, dabei aber von allen Seiten einem Angriff ausgesetzt war.

Die Khevenhüller

Seit 470 Jahren ist die Burg Hochosterwitz im Eigentum der Familie Khevenhüller:

Richard Khevenhüller (um 1030)
Angeblich der Stammherr. Er soll sich mit einer Tochter des berühmten Kärntner Geschlechts, der Schenken von Osterwitz, verehelicht haben. Erste zuverlässige Ahnenquellen gibt es aber erst ab 1330.

Georg Khevenhüller (1534–1587)
War Landeshauptmann in Kärnten und hat die Burg auf eigene Kosten ausgebaut, mit Mauern umgeben, Festungswerken verstärkt und einer Waffenkammer ausgerüstet.

Khevenhüller Garde
Die Ehrengarde schützt und bewacht die Fürstenfamilie und sichert das Schloss Niederosterwitz und die Burg Hochosterwitz in bunter Uniform.

Reinherr Schenk
War der Legende nach mit 2,25 Metern der größte Ritter (im Bild ein Größenvergleich mit einem durchschnittlichen Ritter dieser Zeit). Bei einer Belagerung rannte er zu den Feinden, erzählte, er sei der kleinste, schwächste Mann auf der Burg. Daraufhin flüchteten die fremden Soldaten.

Technische Umsetzung: Günter Pichler, Silke Ulrich
Drohnenvideo: Claudia Lux
Zeichnungen: Katharina Maitz
Fotos: Günter Pichler (6), Claudia Lux (3), Adobe Stock (4), KK (3)