Gemeinsam für mehr Entgeltgleichheit

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Was ist der Equal Pay Day?

Der Equal Pay Day vergleicht die Einkommen von Männern und Frauen und macht Ungleichheiten sichtbar.

In Österreich ist der Equal Pay Day am 31. Oktober. Das bedeutet, dass Männer an diesem Tag bereits so viel verdient haben, wofür Frauen noch bis Jahresende arbeiten müssen.

Mit dem internationalen Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern soll diese Ungerechtigkeit, den sogenannten Gender Pay Gap, sichtbar machen.

Daten und Fakten zum Equal Pay Day

Frauen in Österreich arbeiten statistisch gesehen 62 Tage „gratis“. Das ist der Zeitraum vom Equal Pay Day am 31. Oktober bis Jahresende.

Die durchschnittliche Entgeltdifferenz beträgt österreichweit 16,9 Prozent. Das sind 0,20 Prozentpunkte weniger als im Jahr 2022, was etwa einem Tag entspricht.

Um das Niveau eines Männereinkommens zu erreichen, braucht es für Frauen ein Lohn- und Gehaltsplus von 20,3 Prozent.

In der Steiermark ist der Equal Pay Day bereits eine Woche früher, am 24. Oktober. Das heißt, dass Steirerinnen 68 Tage „gratis“ arbeiten. Das entspricht einem Lohn- und Gehaltsplus von 20,6 Prozent.

Im Jahr 2009 wurde erstmal der Equal Pay Day für Österreich berechnet. In diesem Jahr haben Frauen noch 106 Tage „gratis“ gearbeitet.

Wenn sich die Lohnlücke zwischen den Einkommen von Männern und Frauen in dem Tempo weiterentwickeln würde, wie es seit 2008 der Fall ist, ist die entgeltliche Gleichstellung im Jahr 2076 erreicht.

Dass Frauen aufgrund von Teilzeitarbeit oder unbezahlter Sorgearbeit wie Kinderbetreuung oder der Pflege von Angehörigen weniger verdienen, ist übrigens ein Irrtum. Für den Equal Pay Day werden die Einkommen von ganzjährig vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern verglichen. 

Wie kann der Gender Pay Gap geschlossen werden?

Gleicher Lohn und gleiches Gehalt für gleiche und gleichwertige Arbeit ist das Ziel.

Um das zu erreichen, werden zum Beispiel von der Bundesregierung Maßnahmen gesetzt, um die strukturellen Faktoren für die Entgeltungleichheit zu reduzieren. Dazu zählen unter anderen Initiativen für mehr Frauen und Mädchen in technischen Berufen oder die Förderung von Frauen in Führungspositionen.

Auch Maßnahmen für mehr Einkommenstransparenz können dazu beitragen, den Gender Pay Gap zu schließen.

Was sagen Unternehmen und Politik zum Equal Pay Day?

Wirtschaftskammer Steiermark

Mag. Gabi Lechner, Landesvorsitzende von "Frau in der Wirtschaft":

"Ich würde mir wünschen, dass wir den Equal Pay Day nicht mehr brauchen. Ich bin froh, dass es ihn gibt, weil wir noch auf viele Sachen hinzuweisen haben. Wenn es ihn nicht mehr gibt, dann ist es uns gelungen, dass wir eine vollkommene Gleichstellung zwischen Mann und Frau, eine Gleichstellung beim Einkommen und auch eine partnerschaftliche Aufteilung von Kinderbetreuung haben."

Die Grünen Steiermark

Sandra Krautwaschl, Klubobfrau der Grünen Steiermark:

"Wir Grüne setzen uns für Gleichstellung auf allen Ebenen ein. Der Equal Pay Day führt uns jedes Jahr vor Augen, dass Frauen immer noch deutlich weniger bezahlt bekommen als Männer. Das kann doch nicht sein, dass wir hier nicht endlich entschieden weiterkommen! Was es jedenfalls braucht, ist flächendeckende Kinderbetreuung und volle Lohntransparenz."

Billa

Peter Gschiel, Vertriebsdirektor Steiermark und Südburgenland:

"Wir arbeiten an Frauen-Empowerment, um faire Gehälter für Frauen zu bieten. Aktuell werden Gehaltsbandbreiten für jede Stelle geschaffen, das heißt: gleicher Lohn für die gleiche Arbeit. Wir beschäftigen darüber hinaus immer mehr Frauen in männerdominierten Berufsfeldern (MINT), die uns als Organisation wachsen lassen. Daher freuen wir uns, mehr und mehr Frauen in Führungspositionen etablieren zu können."

Land Steiermark

Simone Schmiedtbauer, Landesrätin:

"Wir Frauen sind in ganz vielen Bereichen das Rückgrat unserer Gesellschaft. Wir bringen uns in wirtschaftlichen und sozialen Bereichen ein, wir bringen neue Ideen und Perspektiven ein. Das einzige, was wir uns noch wünschen, ist Wertschätzung. Wertschätzung bedeutet für mich: Gleiche Entlohnung für die gleiche Leistung."

Sie möchten mehr erfahren?

Die Redaktion der Kleinen Zeitung hat sich den Equal Pay Day zum Anlass genommen, um genauer hinzuschauen:

Grafik: © Tim Kirchner/NEUNZEHN-NULL-VIER-
Fotos: © Adobe Stock, Marija Kanizaj, Marusa Puhek, Erwin Scheriau, KK